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Surround Special – oder: Quo vadis DVD II

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Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 37, Seite 35, April 2004

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Vor ein paar Jahren hatten wir in der FUNime Nr. 9 ein Special zu dem damals noch recht jungen Medium DVD. Nun ist es Zeit f�r ein Update, wobei wir diesmal dem Thema Surround-Ton besondere Aufmerksamkeit schenken.

DVD-Player Die DVD hat sich inzwischen auf dem Markt etabliert und ist heute vor allem im Videosektor nicht mehr wegzudenken. Dennoch k�ndigen einige Filmfirmen angesichts steigender Raubkopien schon das Ende der DVD an, wohl vor allem in der Hoffnung auf einen neuen digitalen Kopierschutz, der vielleicht weniger leicht zu knacken ist (egal was ihnen Verschl�sselungsexperten sagen). Allerdings d�rften sie damit die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben, denn die M�glichkeiten der DVD werden heute im Normalfall noch nicht einmal voll ausgenutzt. Vor allem in Europa m�sste man erst einmal die ganzen PAL-Fernseher durch HDTV-f�hige Neuger�te ersetzen, damit der normale Kunde ein besseres Bild �berhaupt sehen k�nnte. Stattdessen hat sich die Industrie in den letzten Jahren vor allem darum gek�mmert, dass ihr Bildverschlechterer - pardon, der analoge Kopierschutz „Macrovision“ - nicht mehr legal umgangen werden darf (ohne R�cksicht darauf, was f�r Probleme sie damit der Wiedergabekette aufb�rden). Allerdings ist es der Filmindustrie trotz massivster Lobbyarbeit und unklarer Gesetzestexte doch nicht gelungen, die Umgehung des Region-Codes zu verbieten, so dass es immer noch H�ndler gibt, die jeden Markenplayer entsprechend modifiziert anbieten, w�hrend viele Ladenketten f�r die Kunden meist bestimmte Ger�te mit „versteckten“ Men�s f�r die Umgehung des L�ndercodes bereit halten.

Doch die DVD erm�glicht ja nicht nur ein exzellentes Bild, sondern bietet auch �ber die Tonformate Dolby Digital und DTS die M�glichkeit, die Klangkulisse eines Kinos in die eigenen vier W�nde zu holen. Da inzwischen auch immer mehr Anime-DVDs mit diesen erweiterten M�glichkeiten produziert werden, wird diese Angelegenheit auch f�r Animefans immer bedeutungsvoller, auch wenn einige dieser Fassungen nur auf neu abgemischten Dolby Surround Fassungen basieren und im Vergleich zu den Effektgewittern eines Gladiator oder Herr der Ringe auch ein relativ neuer Vampire Hunter D - Bloodlust reichlich alt aussieht.

Doch was ben�tigt man f�r diesen Heimkinogenu�? Einigen Verk�ufern und der Werbung zufolge nicht viel, denn man bekommt fast �berall entsprechende Boxensets f�r einen Spottpreis hinterher geworfen, die all diese tollen Features beherrschen k�nnen. Und wenn man mit dem Klang nicht zufrieden ist, oder Anschlussprobleme hat, kann der Handel nat�rlich sofort mit einem tollen Surround-Receiver weiterhelfen, da die Schwachstelle dieser Billigsets „nat�rlich“ die schwache Elektronik ist. Und sollte das nicht ausreichen, kann man nat�rlich immer noch mit besseren Kabeln den Klang „deutlich verbessern“...

Und schon hat der normale Kunde Bekanntschaft mit den Ausw�chsen der heutigen HiFi-Industrie gemacht, f�r die es kein Problem ist, mal eben physikalische Gegebenheiten au�er Kraft zu setzen, oder die mittels „allerneuester“ Erkenntnisse eine absolute Klangsensation versprechen.

Gehen wir die Sache doch mal ein wenig n�chterner an: An welchen Angaben kann man einen guten Lautsprecher, oder einen guten Surround-Verst�rker erkennen? Die wenig ermutigende Antwort darauf lautet: gar nicht!

Das f�ngt schon mit der Angabe der Leistung eines Lautsprechers an, die erstaunlicherweise in Watt angegeben wird. Was vielen nicht bewusst ist: diese Angabe hat nichts mit der Lautst�rke und schon gar nichts mit der Klangqualit�t eines Lautsprechers zu tun, sondern gibt schlicht und einfach nur die elektrische Leistung an, die einem Lautsprecher zugef�hrt werden kann, ohne ihn zu zerst�ren. Und selbst billigste Lautsprecher k�nnen hier teilweise mit Angaben von �ber 100 Watt protzen, und nur die Angabe „PMPO“ weist darauf hin, dass er diese Leistung theoretisch nur f�r eine Millisekunde aushalten sollte, bevor oder sogar w�hrend er ausbrennt...

Ein etwas besseres Merkmal ist der �bertragungsbereich, bei dem Lautsprecher sich gerne mit Angaben wie „15-35.000 Hz“ schm�cken. Tats�chlich fehlt hier nur eine kleine Angabe um eine gewisse Grundaussage �ber einen Lautsprecher treffen zu k�nnen: „57-22.000 Hz +/-2dB“. W�hrend die erste Angabe lediglich angibt, in welchem Bereich ein Lautsprecher �berhaupt eine Reaktion von sich gibt, gibt die zweite den Frequenzbereich an, in dem ein Lautsprecher ann�hernd linear, also ohne eigene Verf�rbungen arbeitet.

Doch eigentlich interessieren die meisten diese technischen Details gar nicht. Wenden wir uns daher mal einer pragmatischeren Sichtweise der Dinge zu und konzentrieren uns auf einige grundlegende Aussagen: In den letzten 20 Jahren hat es im gesamten HiFi-Bereich in Bezug auf Lautsprecher keine echten Revolutionen gegeben, sondern Verbesserungen erfolgten im allgemeinen nur langsam, schrittweise. Zun�chst sensationell erscheinende neue Ideen zeigten relativ schnell auch entsprechende Schw�chen. Bei Verst�rkern gab es zwar etwas gr��ere Verschiebungen, doch diese hatten auch eher mit der Verbindung zu anderen Ger�ten oder kosteng�nstigeren Produktionsmethoden zu tun. Einige alte Regeln, wie dass die Gr��e eines Lautsprechers etwas damit zu tun hat, wie gut er tiefste Frequenzen wiedergeben kann, sind auch heute noch g�ltig. Und auch der „H�rbereich“ von etwa 20-20.000 Hz, den ein Mensch wahrnehmen kann, gilt weiterhin. Warum werden jetzt also vor allem Boxsets mit Mini-Lautsprechern angeboten, die teilweise auch noch von mehr oder minder bekannten Marken stammen?

Surround Mini-Anlage Der Grund daf�r ist, dass es zwar in den meisten Haushalten noch relativ einfach m�glich ist, zwei mehr oder weniger gro�e Unget�me im Raum unterzubringen, aber bei f�nf oder mehr Standlautsprechern im Wohnzimmer h�ngt schnell der Haussegen schief. Auch die Kosten f�r f�nf oder mehr gute Lautsprecher w�rden in vielen Haushalten den Rahmen des Ertr�glichen sprengen. Daher kam man recht schnell auf die Idee, dieses Problem mit Hilfe von Speziallautsprechern zu l�sen: Der Centerlautsprecher dient vor allem dazu, Ger�usche und vor allem Stimmen, die aus der Bildmitte kommen auch wirklich von dort kommen zu lassen, damit auch f�r Leute, die nicht exakt in der Mitte zwischen den beiden Hauptlautsprechern sitzen, der Ton aus der richtigen Richtung kommt. Dazu gen�gt ein kleiner Lautsprecher, der vor allem auf mittlere und h�here Frequenzen und eine gute Sprachverst�ndlichkeit ausgelegt ist, damit auch im gr��ten Donnerwetter die Stimmen der Hauptfiguren zu verstehen sind.

Bei tiefen und mittleren B�ssen, also Frequenzen unter 80-200 Hz, kann der Mensch sowieso nicht bestimmen aus welcher Richtung diese Ger�usche eigentlich kommen, deswegen m�ssen diese T�ne auch nicht von allen Boxen im Raum �bertragen werden - diese Frequenzen �bernimmt daf�r ein sogenannter Subwoofer. Auch f�r Ger�usche, die hinter oder neben dem Zuschauer entstehen, ist es eigentlich nicht n�tig alle Frequenzen sauber wieder zu geben, da die Form der menschlichen Ohren und Reflektionen der umgebenden W�nde diese Ger�usche sowieso relativ stark verf�lschen. Diese Erkenntnisse flossen auch schon vor Jahren in das sogenannte Dolby Prologic-Konzept ein, mit dem man versuchte aus einfachen Stereo-Signalen einen „Raumklang“ zu erzeugen.

Ein weiterer Speziallautsprecher ergab sich aus der Tatsache, dass ein Verst�rker vor allem mit den tiefen Frequenzen, also den B�ssen zu k�mpfen hat, in denen wesentlich mehr Energie steckt, als in T�nen h�herer Frequenz. Da der Mensch bei diesen tiefsten T�nen aber noch nicht einmal die Richtung orten kann, aus der sie kommen, bot es sich an einen verh�ltnism��ig kleinen Speziallautsprecher zu bauen, der sich nur um diese tiefen T�ne k�mmert und irgendwo im Raum versteckt wird: der Subwoofer war geboren. Auf diesen Grundlagen wurden schlie�lich „Dolby Digital 5.1“ und „DTS“ entwickelt, die f�r jeden dieser 5+1 Lautsprecher ein eigenes Signal vorsahen, das jedoch komprimiert werden musste, damit auf dem Datentr�ger auch noch gen�gend Platz f�r die Bildinformationen blieb. Da man jedoch inzwischen wusste, dass diese Speziallautsprecher auch einige Probleme mit sich bringen konnten, sah man f�r die 5 normalen Lautsprecher trotzdem jeweils den kompletten �bertragungsbereich von 20-20.000 Hz vor (damit ein Porsche, der um den Zuschauer herum f�hrt, sich nicht an einigen Stellen wie ein VW K�fer anh�rt). Im Bedarfsfall kann der entsprechende Verst�rker ja einfach die tieferen Frequenzen an den Subwoofer geben und damit die Center- und Surround-Lautsprecher akustisch „vergr��ern“. Doch f�r die Boxenhersteller ergab sich dadurch nun folgendes Problem: Die f�nf Hauptlautsprecher sollten ungef�hr gleich klingen, nur bei den tieferen Frequenzen sollte der Subwoofer helfen. Gleichzeitig sollten die Lautsprecher aber m�glichst wenig kosten. Also bot es sich an, die beiden Hauptlautsprecher wie auch den Centerspeaker und die beiden Surroundboxen abzuspecken und stattdessen 5 Lautsprecher in Serie zu produzieren. Da diese nicht mehr f�r die tiefen T�ne zust�ndig sein m�ssen, k�nnen sie auch ruhig etwas kleiner sein, was zum einen Kosten spart und zum anderen die Probleme der Aufstellung deutlich reduziert.

Wenn es vor allem darum geht, Effekte aus der richtigen Position ert�nen zu lassen funktioniert dieser Ansatz auch sehr gut, was sich mit den zahlreichen preiswerten Sets zeigen l�sst, die f�r den Einsatz am Computer ausgelegt sind. Schwieriger wird es jedoch, wenn man zum Beispiel f�r Musik ein ausgewogenes Klangbild erreichen will. Dann k�nnen schon kleinere Lautst�rkeunterschiede einzelner Frequenzen unangenehm ins Gewicht fallen. Um diese Probleme zu minimieren, m�ssen die Satelliten-Lautsprecher wesentlich aufwendiger konzipiert werden und diese kleinen Lautsprecher k�nnen sehr schnell teuer werden, sogar deutlich teurer als gr��ere Lautsprecher mit gleichen Eigenschaften. Im Vergleich dazu ist die Unterst�tzung unterschiedlicher Tonformate einfach, da entsprechende Chips sehr billig in gro�en St�ckzahlen eingekauft werden k�nnen. Dementsprechend bietet es sich geradezu an, f�r den Massenmarkt derartige Sets m�glichst billig anzubieten, die auch noch gerne als Schn�ppchen vermarktet werden, indem man eine m�glichst hohe unverbindliche Preisempfehlung dazu schreibt, obwohl diese Sets nie zu diesen „M�rchenpreisen“ gehandelt wurden. Dabei wird auch gerne mal der Verst�rker wegrationalisiert und die Verst�rkung dem Subwoofer aufgehalst.

In gr��eren R�umen kommen jedoch noch zahlreiche weitere Probleme hinzu. So l�schen sich die Frequenzen verschiedener Lautsprecher an bestimmten Stellen im Raum gegenseitig aus und da das Geh�r auch Laufzeitunterschiede von Ger�uschen einkalkuliert, m�ssen die unterschiedlichen Entfernungen der einzelnen Lautsprecher einberechnet werden, damit die T�ne eines Ereignisses gleichzeitig und mit korrekten Lautst�rken die H�rposition treffen. Diese Dinge k�nnen praktisch schon von allen Surround-Verst�rkern der Einsteiger-Klasse (um 200 Euro) korrekt ber�cksichtigt werden, wobei sich die Ger�te verschiedener Hersteller meist nur um Nuancen unterscheiden, da auch hier die meisten Funktionen von Standardchips gesteuert werden. Bei der Verst�rkerleistung wird jedoch auch hier gerne ein wenig hoch gestapelt. So ist im Normalfall ein Verst�rker mit 5x80 Watt gar nicht in der Lage, die theoretische Gesamtleistung von theoretisch 400 Watt �berhaupt abzugeben, da derartige Modelle meist mit Netzteilen ausgestattet sind, die bestenfalls 240 Watt bew�ltigen k�nnen, wovon ein guter Teil der Leistung auch noch in W�rme umgewandelt wird. Meist sind die einzelnen Ausg�nge noch nicht einmal in der Lage, mehr als 30 Watt dauerhaft zur Verf�gung zu stellen. Doch mehr ist im allgemeinen auch gar nicht n�tig, um kleinere R�ume (< 25 qm) zu beschallen.

Die Lautst�rke, die ein Lautsprecher bei einer angelegten Spannung erzeugt, ist zwar von Lautsprecher zu Lautsprecher unterschiedlich (wobei nicht zuletzt die Gr��e des Lautsprechers bzw. dessen Volumen einen bedeutenden Einflu� hat), liegt jedoch bei vielen Boxen bei deutlich mehr als 80 dB pro Watt in einem Abstand von einem Meter. Daran kann man schon sehen, dass ein Verst�rker im Normalbetrieb (Zimmerlautst�rke) tats�chlich nur wenige Watt Leistung ben�tigt. Die echten Anforderungen an einen Verst�rker kommen eher dadurch zustande, dass ein Lautsprecher keineswegs ein passives Bauteil ist, sondern vor allem auf �nderungen der angelegten Signale mehr oder weniger unterschiedlich reagiert.

Doch die Probleme des Verst�rkers sind relativ unbedeutend im Vergleich zu den Anforderungen, mit denen ein Lautsprecher zu k�mpfen hat. Ein idealer Lautsprecher w�re eine punktf�rmige Schallquelle, die auf ein angelegtes Signal einer bestimmten Frequenz ein Schallsignal der gleichen Frequenz abstrahlt - doch davon ist jeder Lautsprecher weit entfernt. In Wirklichkeit gibt es Probleme mit dem Ein- und Ausschwingverhalten; jeder Lautsprecher hat eigentlich eine Frequenz, bei der er bevorzugt schwingt (seine Resonanzfrequenz) und T�ne werden je nach ihrer Frequenz mehr oder weniger konzentriert in unterschiedliche Richtungen ausgestrahlt.

Um dieser Probleme Herr zu werden, packt man normalerweise mehrere verschiedene Chassis (die Einheit von Membrane und Schwingspule) in ein Geh�use, das als Resonanzverst�rker dient und steuert diese frequenzabh�ngig an - das ist der typische Zwei- oder Dreiwege-Lautsprecher. Dennoch ist jeder Lautsprecher ein mehr oder weniger gro�es Sammelsurium von Kompromissen. Und dazu kommt noch ein weiteres Problem, das gerne vernachl�ssigt wird: Jeder Lautsprecher reagiert mit dem Raum in dem er steht. Ein Raum mit blanken W�nden und wenig M�beln kann gro�e Probleme mit dem auftretenden Hall haben, w�hrend viele M�bel, Vorh�nge und Teppiche gerne daf�r sorgen, dass hohe Frequenzen regelrecht verschluckt werden. Zus�tzlich kann jeder Gegenstand im Raum Schwingungen brechen, ausl�schen oder sogar verst�rken.

DVD-Player Aufgrund dieser unterschiedlichen Anforderungen und M�glichkeiten der einzelnen Komponenten ergibt sich in Abh�ngigkeit von den pers�nlichen Anforderungen ein vollkommen unterschiedliches Aussehen der optimalen Surround-Anlage. W�hrend jemand, der seine ganzen DVDs immer am Computer ansieht mit einem besseren Surround-Set f�r einen Computer durchaus gl�cklich werden kann, sieht die Angelegenheit in den meisten F�llen etwas komplizierter aus, wobei man auch bestehende Anlagen und Boxen in seine �berlegungen einbeziehen sollte. Dabei sollte man im Gegensatz zu den Empfehlungen vieler Verk�ufer f�r die Boxen etwa 2-3 mal soviel Geld einplanen, als f�r den gew�nschten Verst�rker! Schlie�lich erzeugen sie letztlich den Klang und sind das schw�chste Glied in der Wiedergabekette. Und w�hrend Lautsprecher m�helos �ber Jahrzehnte hinweg eingesetzt werden k�nnen, haben Surround-Verst�rker dagegen eine wesentlich k�rzere „Lebenserwartung“.

Wer also bereits Stereoboxen hat, mit denen er zufrieden ist, f�r den gibt es keinen vern�nftigen Grund diese ersetzen zu m�ssen. Vielleicht gibt es zu diesen Lautsprechern schon einen Centerspeaker, dann br�uchte man nur noch zus�tzlich zwei Surround-Boxen und einen Surround-Verst�rker und schon h�tte man eine 5.0-Anlage, die m�helos jedes beliebige 5.1-Boxset zum gleichen Preis an die Wand spielt. Sollte es keinen passenden Center geben, kann man entweder versuchen einen m�glichst �hnlich klingenden Center zu finden, oder man kann �berlegen, ob eine dritte derartige Box vielleicht unter- oder oberhalb des Fernsehers platziert werden kann. Vor allem wenn man sich f�r die neuen Surround Musik-Formate wie SACD interessiert, bietet sich eine Kombination von 5 gleichartigen Boxen geradezu an. Sollte dies alles nichts n�tzen, kann man auch �berlegen die alten Boxen als Surround-Lautsprecher zu verwenden und sie um zwei neue Frontboxen mit passendem Center zu erg�nzen.

W�hrend Unterschiede zwischen Surround- und Front-Lautsprechern nicht wesentlich ins Gewicht fallen, sollten Front-Boxen und Center gut zueinander passen, da ansonsten jedes Fahrzeug, das von einer Seite zur anderen f�hrt, erheblich irritieren kann. Einen guten Stereoverst�rker sollte man auch nicht ohne gr�ndliches Nachdenken verscherbeln, da die meisten Surround-Verst�rker im Stereo-Bereich mehr oder weniger gro�e Schw�chen aufweisen, w�hrend selbst Einsteiger-Ger�te f�r Dolby Digital 5.1 und DTS ausreichende Kapazit�ten haben, wenn man nicht unbedingt riesige R�ume damit beschallen will.

Wer hingegen klanglich bislang mit dem Fernseher oder einer Kompaktanlage vorlieb nehmen musste, der sollte sich fragen, wof�r er die neue Anlage alles verwenden m�chte. Wenn damit auch Musik geh�rt werden soll, sollte man die eigenen �berlegungen lieber in Richtung Standboxen oder gute Regallautsprecher lenken, w�hrend Satelliten/Subwoofer-Sets eher in Frage kommen, wenn man fast ausschlie�lich Filme sehen m�chte, da es beim �bergang von den Satelliten zum Subwoofer fast immer mehr oder minder gro�e Probleme gibt, die sich vor allem beim Musik h�ren unangenehm bemerkbar machen. Auf jeden Fall sollte man den Boxen mehr Aufmerksamkeit widmen als dem Verst�rker, auch wenn viele Verk�ufer versuchen einen vom Gegenteil zu �berzeugen - die Gewinnspannen sind im Verst�rkerbereich n�mlich normalerweise gr��er als bei Lautsprechern.

Die Unterschiede im Lautsprecherbereich sind tats�chlich erheblich gr��er als bei den Verst�rkern. Es gibt auch keine richtigen oder falschen Lautsprecher. Es gibt nur Lautsprecher, die dem eigenen Geschmack mehr zusagen als andere. Dabei ist Probeh�ren in den eigenen vier W�nden kaum zu ersetzen, da Lautsprecher die im Laden agil und spritzig klingen, zuhause pl�tzlich nur dumpf dahinmurmeln k�nnen. W�hrend dabei die meisten Kaufh�user und angeblich billige Gro�m�rkte h�ufig leider nicht mitmachen, lassen sich Fachh�ndler auf solche Serviceleistungen bei echtem Kaufinteresse durchaus ein, allerdings ist es nicht besonders fein, wenn man zwar die Dienste eines derartigen H�ndlers nutzt, dann jedoch die entsprechenden Lautsprecher beim billigsten Anbieter kauft. Dar�berhinaus gibt es noch Interneth�ndler wie www.teufel.de oder www.nubert.de, die Kunden ein 4-8 Wochen langes Umtauschrecht einr�umen, in dem man Lautsprecher ausgiebig probeh�ren und bei nichtgefallen wirklich problemlos umtauschen kann.

Man sollte sich dabei jedoch bewusst sein, dass eine derartige Suche gerne zu wesentlich teureren L�sungen f�hrt, als zun�chst geplant, doch wer billig kauft, kauft h�ufig doppelt. Dabei ist es durchaus sinnvoll, sich aus Kostengr�nden zun�chst nur ein paar gute Stereolautsprecher zu kaufen und das Set nach und nach zu erweitern und der Versuchung zu wiederstehen, einfach mal schnell ein billiges Surround-Set zu holen.

Wie bereits erw�hnt, kommt f�r optimalen Klang auch der richtigen Aufstellung der Lautsprecher einige Bedeutung zu. Vor allem basspotente Standlautsprecher sollten besser nicht da stehen, wo man sie gerne platziert: in den Ecken. Dort f�hren Reflektionen an den W�nden n�mlich zu Verst�rkungen der tiefen Frequenzen, was sich zu einem unangenehmen Dr�hnen steigern kann. Generell sollten gr��ere Boxen immer einen gewissen Abstand zu den W�nden haben - ab etwa einem halben Meter ist man auf der sicheren Seite. Doch auch Regallautsprecher k�nnen davon profitieren, wenn man sie nicht in einem Regal versteckt, sondern mit passenden St�ndern frei im Raum platziert.

Surround-Set mit Subwoofer Ein noch gr��eres Problem ist ausgerechnet der Lautsprecher, von dem es immer hei�t, dass man ihn gut verstecken kann: der Subwoofer. Durch seine besonders tiefen T�ne reagiert er besonders gerne mit dem umgebenden Raum, wobei es sowohl zu Verst�rkungen, als auch zu Ausl�schungen kommen kann. So fragte sich schon so mancher stolze Surroundanlagen-Besitzer, ob sein Subwoofer kaputt sei, bis die Nachbarn Sturm klingelten, weil sie bef�rchteten, dass das Haus einst�rzt.

Daher kann man in vielen F�llen den Subwoofer nicht einfach dezent in einer Ecke unterbringen, sondern man mu� ein wenig mit seiner Aufstellung experimentieren. In schwierigen F�llen kann es auch helfen den Subwoofer am H�rplatz aufzustellen und dann im Raum umher zu gehen. Dort wo man den Subwoofer verzerrungsfrei h�ren kann, w�re ein geeigneter Platz f�r ihn. Auch das Einpegeln des Subwoofers nimmt gerne soviel Zeit in Anspruch, wie f�r alle anderen Lautsprecher zusammen genommen, bis er die anderen Lautsprecher zwar unterst�tzt, sich aber nicht unangenehm in den Vordergrund dr�ngelt. Im Heimkino ist er dennoch eine sinnvolle Erg�nzung, da erst seine Effekte rasanten Actionszenen den letzten Schliff verpassen.

Bei den Verst�rkern sollte man sich hingegen nur von den ganzen Slim-Line Verst�rkern fernhalten. Diese sind zwar leichter unterzubringen, doch es fehlt ihnen ganz einfach die Kraft ein vern�nftiges Boxenset wirklich anzutreiben. Ansonsten reichen auch kosteng�nstige Ger�te f�r ein Heimkino in einem nicht allzu gro�en Raum (kleiner als 25 qm), im Stereobereich m�ssen sie jedoch einige Kompromisse machen. Ab 400 Euro findet man dann auch immer mehr Ger�te, die f�r 6.1-Sound ausgelegt sind. Ger�te �ber der 700 Euro Preisklasse k�nnen sich dann auch so langsam im Stereo-Bereich mit durchschnittlichen Stereoverst�rkern messen. Au�erdem kommen ab dieser Gr��e so langsam automatische Einme�systeme ins Spiel. Jenseits der 1000 Euro kommen dann noch 7.1 Unterst�tzung und immer ausgefeiltere Videosektionen zum Zuge.

Mit diesen Grundlagen sollte jeder in der Lage sein, eine f�r sich halbwegs passende Surround-L�sung zu finden, bei der man sich nicht innerhalb eines Jahres schon wieder auf die Suche nach einer noch besseren Anlage macht. Dabei kommt man auch recht schnell in einen Bereich, in dem ein gew�hnliches Kino einfach nicht mehr mithalten kann. Und sogar Filme ohne eine spezielle Surround-Abmischung k�nnen nicht zuletzt dank einer deutlich verbesserten Sprachverst�ndlichkeit und einer besseren Ortbarkeit profitieren.


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Bei der Suche nach geeignetem Equipment wird man jedoch noch mit einer Reihe weiterer Fachbegriffe konfrontiert. Daher hier eine kleine Auflistung der wichtigsten Begriffe:

 

THX Ultra, THX Select: Von der Firma Lucasarts etablierte Standards, die �ber bestimmte Tricks bei der Tonabmischung und entsprechend ausgelegte Verst�rker und Lautsprecher den Kinoklang bestm�glich ins heimische Wohnzimmer �bertragen sollten. THX Ultra hatte die wesentlich sch�rferen Vorschriften; da die Abschnitte f�r die R�ume jedoch von kaum einem Wohnraum eingehalten werden k�nnen, ist dieser Standard heute im wesentlichen ausgestorben. F�r THX Select wurden diese Anforderungen etwas aufgeweicht, um mehr Lizenznehmer gewinnen zu k�nnen und entsprechende Anlagen auch in normalen Wohnr�umen betreiben zu k�nnen. Im Heimkinobereich k�nnen sich leichte Vorteile ergeben, die jedoch mit gr��eren Einschr�nkungen im Musikbereich erkauft werden. Da die Zertifizierung au�erdem ausgesprochen kostspielig ist, wird dieser Standard generell eher als Marketing-Instrument angesehen.

 

Dipole: Besondere Bauform f�r Surroundlautsprecher, die Hoch- und Tieft�ner sowohl an der Vor- und R�ckseite besitzen. Vor allem geeignet f�r eine Aufstellung seitlich des H�rplatzes. Durch ihre besondere Bauform nutzen sie vor allem Wandreflektionen zur Erzeugung eines m�glichst r�umlichen H�reindrucks, allerdings mit leichten Einschr�kungen f�r die Ortbarkeit. Im Gegensatz zu anderen Lautsprechern k�nnen sie von wandnaher Aufstellung profitieren.

 

Dolby Digital EX, DTS EX: Erweiterungen der Dolby Digial und DTS Tonformate zur Unterst�tzung eines sogenannten Back-Surround Lautsprechers (6.1 System), der zwischen den beiden Surround-Boxen, hinter der H�rposition steht. Diese Aufstellung macht jedoch im allgemeinen nur Sinn, wenn hinter dem H�rplatz mindestens 1-1,5 Meter Platz ist, andernfalls ist normales 5.1 besser. Inzwischen wird der Back-Surround auch gerne durch zwei Lautsprecher ersetzt (7.1 System), die leicht seitlich versetzt hinter dem Zuschauer stehen.

 

DTS NEO 6: Von DTS entwickelter Standard, um auch bei normalen Stereo- oder 5.1 Signalen alle 6 Lautsprecher eines 6.1-Systems anzusprechen.

 

PLIIx: Neues Prologic Format, um auch bei schlechteren Signalen (Stereo bis 6.1) alle 7 Lautsprecher eines 7.1-Systems zu unterst�tzen. Mangels ausreichend gemasterter DVDs macht ein Einsatz von 7 Lautsprechern erst mit dieser Technik wirklich Sinn.

 

Black Box, ABL: Einige Hersteller bieten f�r ihre Lautsprecher noch spezielle Zusatzverst�rker an, die vor dem eigentlichen Verst�rker in den Signalweg geschaltet werden, und die speziell dort die B�sse verst�rken, wo ihre Lautsprecher schon aufgrund ihrer Gr��e Schw�chen aufweisen. Dies funktioniert erstaunlich gut und man kann im allgemeinen im Stereobereich auf den Einsatz eines Subwoofers verzichten. Allerdings ben�tigt der Verst�rker daf�r einiges an Leistungsreserven.



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