Vitamin

In der Schule ausgegrenzt und gedem�tigt, sucht YARIMIZU Sawako nach einem Ausweg aus ihrer verzweifelten Situation...

Die Mittelsch�lerin Sawako steht vor der Aufnahmepr�fung zur Oberschule und hat im Gegensatz zu den meisten anderen M�dchen in ihrer Klasse schon einen Freund, Kouta, mit dem sie auch schon Sex hat. Kouta ist intelligent und sportlich und Sawako gibt sich deshalb zufrieden mit ihrer Beziehung, obwohl er sich oft egoistisch und fordernd verh�lt. Erst sp�ter stellt sich heraus, da� sie sich auf seine inneren Werte nicht verlassen kann und ihre zu sp�te Einsicht bitter bereut.

In einem leeren Klassenzimmer wird Sawako von Kouta bedr�ngt, und gibt schlie�lich nach. Aber die beiden, genauer: Sawako, werden durch einen T�rspalt beobachtet und f�r die „Schlampe“ beginnt ein endlos scheinendes Martyrium, in dem sie die gesamte Klasse allein gegen sich sieht. Der Klassenlehrer und besonders Kouta geben keinerlei R�ckhalt. In der Schule setzt man ihr so sehr zu, da� sie sich au�erstande sieht, weiterhin hinzugehen.

Ihre Familie ist mit der Situation �berfordert, dabei w�nscht Sawako sich gerade von ihrer Mutter sehnlichst Unterst�tzung. Zur�ckgezogen in ihrem Zimmer findet sie schlie�lich neue Zuversicht bei sich selbst, durch ihre eigene Vergangenheit. Fr�her hatte sie gerne und oft gezeichnet, nur ist ihre einstige Leidenschaft daf�r inzwischen abgeflaut. Nun flackert sie wieder auf, und was zun�chst nur als Ablenkung gedacht war, w�chst allm�hlich zu etwas gr��erem und wichtigerem.

Es ist ein besonderes Merkmal der meisten Manga, da� sie die reale Welt mehr noch als gew�hnliche Fiktion gerne abwandeln, bis hin zu v�llig eigenst�ndigen Fantasy-Welten, um dann darin ihre Geschichten spielen zu lassen. Stories, die sich denkbar �hnlich auch in der Realit�t abspielen k�nnten, sind seltener, aber es gibt sie dennoch, wobei �bliche Seifenopern nicht in diese Kategorie eingeordnet werden sollten. Vitamin hebt sich von so etwas deutlich ab, indem es nicht Tr�umereien bedient, sondern eine Gef�hlswelt wie im echten Leben beschreibt.

Die Geschehnisse werden sehr subjektiv aus der Sicht von Sawako erz�hlt und der Manga schafft es m�helos, da� sich der Leser in sie hineinversetzen kann. Dabei ist es besonders gut gelungen, das Gef�hl der Unverstandenheit zu vermitteln, mit dem sich besonders Jugendliche oft auseinandersetzen m�ssen und so der Geschichte direkt auf Augenh�he begegnen k�nnen. Anfangs mu� Sawako miterleben, wie ihr Vertrauen auf Verst�ndnis und Zuwendung anderer wegbricht, als sie merkt, wie d�nn die Tatsachendecke war, auf der es fu�te. Nach einer Phase der v�lligen Zur�ckgezogenheit lernt sie, nach besseren Kriterien neues Vertrauen zu sch�pfen.

Durch diese sehr auf Sawako zugeschnittene Sicht bekommt man von den anderen Personen nicht allzuviel mit, so da� eine genauere Betrachtung des Ph�nomens Mobbing an der Schule ausbleibt und die Geschichte mehr eine Abrechnung mit T�tern und Gesellschaft ist. Bis auf Sawakos Mutter werden diese nicht n�her charakterisiert. Es liegt im Auge des Betrachters, ob man das als Nachteil auslegt oder nicht. Wichtiger ist die Botschaft, nicht zur�ckzustecken und einen Ausweg aus der Misere zu suchen, die sehr gut und emotional vermittelt wird. Doch erscheint der hier vorgezeichnete Weg etwas zu geradlinig. F�r ein Deb�t ist SUENOBU Keikos Vitamin jedoch eine �u�erst bemerkenswerte Leistung und beweist, da� sich hinter einem typischen Shoujo-Zeichenstil keine typische Story verbergen mu�.

 

 

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