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Family Compo - Die etwas andere Familie |
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![]() Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst - am Ende bekommst du es noch! Diese Erfahrung muß auch YANAGIBA Masahiko machen, der - nachdem bereits in frühester Kindheit seine Mutter verstorben ist - nur wenige Monate vor der Aufnahmeprüfung für die Uni auch seinen Vater verliert.
HOUJOU Tsukasa ist hierzulande vor allem durch die Animeserien Ein Supertrio (Cat’s Eye, RTL 2) sowie City Hunter - ein Fall für Ryo Saeba (früher DF1, jetzt auf Premiere World) bestens bekannt. Daß er aber auch neben dem Krimi-Genre noch einiges andere auf dem Kasten hat, stellt er mit einem seiner neueren Manga, Family Compo (auch F. Compo genannt) eindrucksvoll unter Beweis. Und dabei beweist er Sinn für Innovationen, denn in diesem Manga ist nur sehr wenig so, wie es auf den ersten Blick scheint. Diese Erfahrung muß auch Masahiko machen, als er, nur kurz nachdem er bei seiner neuen Familie eingezogen ist, schon recht früh erkennen muß, daß Tante Yukari und Onkel Sora anatomisch doch etwas von der Regel abweichen - denn in dieser Familie hat die Frau die Hosen an, im wahrsten Sinne des Wortes!
Und Masahiko hat es schwer, sich in diese seltsame Familie hineinzufinden. Nun ist ihm auch klar, warum seine verstorbenen Eltern mit ihren Verwandten nie etwas zu tun haben wollten... Da kann es dann auch schon mal vorkommen, daß der gute Onkel frühmorgens am Frühstückstisch mit seiner Tochter über das Thema „Damenbinden“ fachsimpelt. Oder daß Masahiko seinem Kumpel nach einem mißglückten Schäferstündchen erklären muß, warum seine hübsche Tante wohl eher nichts für ihn sei.
Um jetzt Mißverständnissen vorzubeugen, sei an dieser Stelle erwähnt, daß es in dieser Manga-Serie keinesfalls um gleichgeschlechtliche Bindungen geht! Alle Charaktere führen Beziehungen im herkömmlichen Sinne, nur eben nach außen hin mit vertauschten Rollen. Wobei dieser Tausch interessanterweise nach außen hin kaum auffällt. So kommt das große Desaster bei der Aufnahmefeier an Masahikos Uni dann auch erst, als sein Onkel und seine Tante auf seinen Wunsch hin ihren richtigen Rollen entsprechend gekleidet kommen - denn gerade dann sehen sie nämlich wirklich erst wie Transvestiten aus... F. Compo ist HOUJOU Tsukasas Plädoyer für eine tolerantere Welt. Er versteht es meisterhaft, ein nicht ganz leichtes Thema locker zu verpacken und schafft es auf diese Weise, daß auch diesem Thema gegenüber weniger offen eingestellte Menschen diese doch so liebenswürdige Familie schätzen und verstehen lernen. Und letzten Endes wird wohl jeder zu dem gleichen Schluß wie Masahiko kommen, nämlich daß die Wakanaes halt doch irgendwie eine ganz normale Familie sind...
Dieser Manga enthält vieles, was man bei vielen anderen neuen Serien leider oft vermißt, so z.B. eine gehörige Portion Situationskomik (anstelle von platten Gags), emotionalen Tiefgang und vor allem eine Handlung, die aus sich selbst heraus interessant und spannend ist und nicht erst durch irgendwelche Gewaltorgien oder digitierende Kuschelviecher künstlich aufgepeppt werden muß.
Wer gar nicht weiß, wo er französische Manga wie gerade auch Family Compo herbekommen kann, der sei an dieser Stelle z. B. an den Groben Unfug in Berlin oder Anime Virtual in Dietzenbach (jawohl, die sind auch ein Versand!) verwiesen; die vollständigen Adressen findet man in den einschlägigen Anime und Manga-Fachmagazinen. Nur ein wenig Geduld sollte man mitbringen, denn der Import aus Frankreich kann mitunter manchmal etwas dauern...
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