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SNK - Eine der besten Softwareschmieden |
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Den Platz in der Geschichtsschreibung der Videospiele erwarb sich SNK vor allem durch das Neo Geo MVS, einem Automaten, der bis zu sechs Spiele in einem Gehäuse beherbergen konnte. Das MVS gab es auch in Konsolenform unter dem treffenden und zugleich etwas einfallslosen Namen "Neo Geo Home System". 1:1-Arcade Umsetzungen existieren also nicht erst seit dem Dreamcast. Die Heimversion kostete damals 1000,- DM und die passenden Module schlugen mit je ca. 400,- DM zu Buche. Heute zahlt man beispielsweise für den aktuellsten Teil der Fatal Fury-Serie Garou - Mark of the Wolves (siehe FUNime 22) im Modulformat locker 1250,- DM. Die hohen Geldbeträge entstehen dadurch, daß immer weniger Module produziert werden und so teure Sammlerpreise bezahlt werden müssen. Der vermutlich letzte Teil von King of Fighters für das Neo Geo - KOF 2001 - wird beispielsweise nur 800 mal produziert werden. Zwar mußte beim Erscheinen des Neo Geo Home Systems pro Spiel nicht soviel bezahlt werden wie heute für eine Playstation 2, doch kostete ein Modul bereits genauso viel wie vier SNES-Games. So blieb das Neo Geo (zu deutsch: Neue Welt) stets eine Exoten-Konsole und Meisterwerke wie Fatal Fury, Samurai Showdown, King of Fighters, Viewpoint und Art of Fighting blieben der Allgemeinheit vorenthalten. Zwar wurden einige der Spiele auf andere Plattformen umgesetzt, da diese jedoch nicht die notwendige Hardware-Power hatten, handelte es sich eher um verstümmelte Konvertierungen als um gleichwertige Adaptionen. 1994 erschien dann erstmals King of Fighters, in dem in Drei-Mann-Teams gegeneinander gekämpft wird. Dieses Feature hat sich Capcom also nicht mit Marvel vs. Capcom 2 einfallen lassen, wie es einem manche weismachen wollen. Außerdem konnten in KOF endlich die Charaktere aus verschiedenen SNK Prügel-Serien wie Art of Fighting oder Fatal Fury sowie einigen anderen Spielen gegeneinander antreten, um den "King of Fighters" zu ermitteln. Zwar hatten manche Charas bereits Gastauftritte in der einen oder anderen Serie, wenn man ein SNK Prügelspiel ohne eine Runde zu verlieren durchzockte, doch beschränkte sich dieses "Easter Egg" immer nur auf einen Fight. So kann man bei KOF 94 getrost von einer Premiere in dieser Hinsicht sprechen. Das Spiel war auch mein erstes Game für das Neo Geo CD, das ich damals beim Erscheinen gegen mein Neo Geo eintauschte. Der Grund war, daß die neue Konsole von SNK anstatt eines Modulschachts mit einem (wirklich verdammt langsamen) CD-Rom-Laufwerk ausgestattet war und man somit auf das Massenmedium CD setzte. Ein Detail am Rande: Beim Start des NG CD wurde in ganz Europa in nur einer einzigen deutschsprachigen Videospielzeitschrift eine Anzeige aufgegeben. Zwar erschienen die neuen Spiele auf CD erst zwei Monate nach der Modul-Version, doch wurden sie wesentlich erschwinglicher. Aber dafür mußte man sich in einer anderen Beziehung in Geduld üben: Wer jemals die nie enden wollenden Ladezeiten mit einem jonglierenden Äffchen (KOF 94) oder einem selbstablaufenden Kartenspiel (Samurai Showdown 2) verbracht hat, der weiß was ich meine. Man hatte also noch vor jeden Kampf genügend Zeit, um 10 Minuten fernzusehen. Zwar gab es nach einiger Zeit auch das Neo Geo CDZ mit schnellerem Laufwerk, doch in der Praxis war es fast unmöglich hierzulande eines dieser Geräte zu erwerben. Einige Zeit später brach dann die Zeit der 32-Bit Konsolen an, und es wurde endlich möglich, SNK Games in akzeptabler Qualität auch auf anderen Konsolen zu spielen. Doch obwohl das Neo Geo technisch nur ein 8- und 16-Bit-Hybrid ist, brauchte Segas 32-Bit-Konsole Saturn einen zusätzlichen RAM-Baustein, damit eine 1:1-Umsetzung möglich war. Bei der Playstation ohne Baustein mußte dann eben auf ein paar Animationen verzichtet werden. Nun brach SNKs schwärzeste Stunde an. Die 64-Bit Hardware Hyper Neo Geo 64 floppte. Dabei ging man mit so hohen Erwartungen an das HNG 64 heran. Es sollte die Leistungsfähigkeit des alten Neo Geo im 2D-Bereich haben und zusätzlich fulminante 3D-Spiele ermöglichen. Jedoch waren die Grafiken der auf der neuen Hardware basierenden Spiele unansehnlich und konnten bereits von der PSOne problemlos dargestellt werden, da sich die Games grafisch auf Tekken 2-Niveau befanden. Um dieses Manko auszugleichen, setzte SNK dann auf komplexeres Gameplay, was zu einer längeren Einarbeitungszeit bei den Spielen führte - sehr schlecht für den Arcade-Markt und fatal für die sowieso schon angeschlagene Spieleschmiede. Doch zumindest der Ruf von SNK wurde durch die guten DC-Ports der KOF-Teile und den Neo Geo Pocket, der eine gute Alternative zum Game Boy für Prügel- und Shoot'em Up-Fans ist, etwas wiederhergestellt. Auch Capcom vs. SNK trägt dazu bei. ![]()
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