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Nadia – The Secret of Blue Water

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Autor: Michael Borgwardt
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 0, Seite 13, Oktober 1997

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Kapitän Nemo, Elektra, Nadia und Jean Wir schreiben das Jahr 1889: Während der Weltausstellung in Paris begegnen sich Jean, ein 14-jähriger Junge mit einem Faible für alles Technische und Nadia, eine dunkelhäutige Zirkusartistin, deren einziger Hinweis auf ihre Herkunft ein geheimnisvolles blaues Juwel ist, das sie um den Hals trägt.

Im Verlauf der 39 Folgen von Fushigi no Umi no Nadia werden die beiden Abenteuer erleben, die sie kreuz und quer über (und vor allem unter) die sieben Weltmeere und sogar hinaus in den Weltraum führen.
Sie erleben Krieg und Tod, aber auch Freundschaft und Liebe. Viele Fragen stellen sich: Wer ist der geheimnnisvolle Nemo, Kapitän des technisch unglaublich modernen U-Bootes Nautilus? Was hat es mit dem finsteren Gargoyle und seiner Organisation Neu-Atlantis auf sich? Und was hat Nadias blauer Stein, Blue Water, mit all dem zu tun?

Nach den Stichworten „Nemo“ und „Nautilus“ ist klar, wovon sich Gainax hier hat inspirieren lassen. Allerdings handelt es sich keineswegs um eine schlichte Adaption von Jules Vernes Klassiker. Dessen Szenario dient lediglich als Ausgangsbasis für eine völlig eigene und sehr anspruchsvolle Geschichte, die den Vergleich mit dem „Original“ nicht scheuen muß.

Artbook-Bild Die Serie zeichnet sich insbesondere durch eine stetige Weiterentwicklung der Handlung aus, es gibt nur ganz wenige Füllepisoden und nie kommt das Gefühl einer „Endlosserie“ auf, deren Episoden nach dem Schema F ablaufen.
Dazu kommen ein sehr glaubhafter Schurke und außergewöhnlich vielschichtige Charaktere, die oft mit ihren eigenen Schwächen zu kämpfen haben.

In Japan war die Serie ein Riesenerfolg und leistete einen großen Beitrag dazu, das Produktionsstudio Gainax um Regisseur Hideaki Anno und Charakterdesigner Yoshiyuki Sadamoto zu einer Legende im Animegeschäft zu machen, ein Status der spätestens seit der Kultserie Shin Seiki Evangelion unbestreitbar ist.

In Deutschland sieht das leider anders aus: Schon der Ankauf der Senderechte war wohl eher ein Glücksgriff, es gibt keine Anzeichen, daß sich RTL2 bewußt war (oder ist) was für eine Perle sie da erworben haben. Die Synchronisation ist jedoch recht gut gelungen, wenn auch ausgerechnet die Stimme von Nadia selbst oft etwas lustlos klingt. Die Synchronisation des Titelliedes - wenigstens wurde die Melodie beibehalten - ist ja seit dem Untergang von Tele 5 leider üblich. Wirklich unnötig war aber das Ersetzen des Vorspanns durch einen Zusammenschnitt der ersten Folgen und der sehr penetrante Schnitt in der letzten Folge.

Dessen ungeachtet ist Fushigi no Umi no Nadia der bisherige Höhepunkt des Animeangebots im deutschen Fernsehen und ein absolutes Muß für jeden hiesigen Otaku! Und alle, die beim letzten Mal die Abenteuer von Nadia, Jean, Mari, Grandis, Kapitän Nemo und Elektra verpaßt haben, kriegen eine weitere Chance: RTL2 plant für nächstes Jahr eine Wiederholung der Serie. Also besorgt Euch genug Leerkassetten und laßt schon mal die Videorecorder warmlaufen...

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Titel: Nadia – The Secret of Blue Water (Japan 1990)
Originaltitel: Fushigi no Umi no Nadia
Deutscher Titel: Die Macht des Zaubersteins
Umfang: 39 Folgen zu je ca. 24 min
Produktionsstudio: Gainax
weitere Produktionen: Wings of Honneamise, Gunbuster, Neon Genesis Evangelion, Otaku no Video

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