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Autor: |
Karsten Schubert |
Artikel erschienen in: |
FUNime Nr. 42, Seite 13, Juni 2005 |
Die Menschheit hat einen Trick gefunden, mit dem �berlichtschnelle Raumfahrt m�glich wurde: Man gelangt mittels eines Wurmlochs in ein anderes Universum mit anderem Zeitablauf, von dem aus man wieder ins normale Universum zur�ckkehrt, nur an einer ganz anderen Stelle. Damit war ein Raumsprung m�glich und man baute den Saturnmond Titan zu einem riesigen Sprungtor aus.
Die junge Misaki fand auf der �berbev�lkerten und wirtschaftlich desolaten Erde keinen Job und bewarb sich deshalb bei den Streitkr�ften und wurde trotz miserabler Leistungen als Kadett f�r die Elite-Einheit Seraphim akzeptiert. Ihre endg�ltige Ausbildung soll sie zusammen mit drei anderen Kadettinnen in der Raumstation Watcher’s Nest erhalten. Doch beim Transport zu der Station ereignet sich ein Zwischenfall. Die Wurml�cher weisen eine Gefahr auf, die die Milit�rs mit aller Macht geheimhalten wollen: Au�erirdische Invasoren, die als Ghoule bezeichnet werden. Der Hauptgrund f�r die Existenz von Seraphim ist der Kampf gegen die Ghoule und man ben�tigt laufend neues Personal, um die Verluste auszugleichen.
Zusammen mit Misakis Transport materialisiert ein Ghoul, doch als dieser Misaki bedroht, verwandelt sie sich in ein �hnliches Wesen und versucht, den Ghoul zu erdrosseln. Wurde Misaki vielleicht doch nicht aufgrund eines Fehlers gew�hlt, sondern wegen eines Geheimnisses, das ihre katastrophalen Testergebnisse mehr als ausgleicht?
Was bei diesem Titel sofort auff�llt, ist der sehr umfangreiche Fanservice. Das f�ngt bei den zahlreichen wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Erkl�rungen an und endet bei den sehr �ppigen Oberweiten der zahlreichen weiblichen Charaktere. F�r Leute mit Lolita-Komplex soll wohl die kleine Androidin Kotoko als Anziehungspunkt dienen. Ansonsten fallen vor allem zahlreiche Computeranimationen ins Auge, die h�ufig genug auch nur m��ig animiert sind. Ein wenig kann dies jedoch durch die stimmungsvolle Hintergrundmusik ausgeglichen werden.
Auch wenn man es zun�chst bef�rchtet, driftet die Serie nicht in ein hemmungsloses Fanservice-Gewitter ohne Sinn und Verstand ab, sondern zieht einen nach und nach in eine immer verwickeltere Science-fiction-Horror-Geschichte hinein, durch die man die zahlreichen technischen Unzul�nglichkeiten weitestgehend akzeptiert. Insgesamt lief die Serie damit in Japan immerhin so gut, da� es inzwischen einen „Nachfolger“ namens Divergence Eve – Misaki Chronicles gibt.
Auch die US-DVDs k�nnen sich mit ihrem anamorphen Bild und dem sehr gut aufgemischten englischen Dolby-Digital-5.1-Ton, der den japanischen Dolby-Digital-2.0-Ton geradezu deklassiert, durchaus sehen lassen. Hinzu kommen noch ein ordentliches Cover-Design sowie zahlreiche Entwurfszeichnungen und die Tatsache, da� die ganze Serie kosteng�nstig auf nur drei DVDs ver�ffentlicht wird.
Der gr��te Schwachpunkt dieser DVD ist hingegen die Kommentarspur, denn offensichtlich befindet sich der Synchronregisseur (niemand geringerer als Carl Macek, der vor allem f�r seine Version von Robotech geliebt und gef�rchtet war) auf einem Kreuzzug, welches die bessere Dub-Methode sei, und er bem�ht sich nach Kr�ften, die verschiedenen Synchronsprecher zu dem Zugest�ndnis zu bewegen, da� seine Synchrontechnik die bessere sei. Die Sprecher wiederum sind bem�ht, diplomatisch zu bleiben und die Sache nicht eskalieren zu lassen, wodurch sich Carl Macek in immer abstrusere Behauptungen hineinsteigert...
Alles in allem zwar keine Serie, die mit innovativen Ideen aufwarten kann, doch eine recht ordentliche Vermischung von Serien wie Geneshaft oder Xenosaga mit einem leichten Touch von Final Fantasy: The Spirits Within. Au�erdem ist diese Serie inzwischen von ADV Films Deutschland lizenziert worden, so da� man wohl in nicht allzu ferner Zukunft auch mit einer deutschen DVD-Fassung rechnen darf.
13-teilige TV-Serie |
Tonspuren: |
Englisch 5.1, Japanisch 2.0 |
Vertrieb: |
ADV Films (USA) |
Ländercode: |
1 |
Listenpreis: |
$29.98 pro DVD |
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