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Ghost in the Shell – Stand Alone Complex

Undercover-Detektive bei der Arbeit

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Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 39, Seite 21, Oktober 2004


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Ghost in the Shell - Stand Alone Complex Die Manga von SHIROW Masamune gelten schon seit langer Zeit als Klassiker, genauso wie der Kinofilm von 1995. 2002 entschloß man sich schließlich zur Produktion einer 26teiligen TV-Serie, die 2003 in Japan mit derart großem Erfolg anlief, dass man sofort mit der Arbeit an einer zweiten Staffel begann.

Inzwischen sind in den USA in Zusammenarbeit von Bandai und Manga Entertainment auch die ersten DVDs dieser Serie erschienen. Grund genug also, einen genauen Blick auf die neue Serie zu werfen.

Ghost in the Shell - Stand Alone Complex Während der Kinofilm aufgrund der geringen Laufzeit nur auf wenige Charaktere eingehen konnte und sich eher auf seine Action-Szenen verlassen musste, hat man bei einer TV-Serie (mit bislang zwei Staffeln zu je 26 Folgen) erheblich mehr Zeit, die Charaktere und ihre Hintergründe vorzustellen. Dementsprechend entschloß man sich, die Betonung nicht mehr so stark auf Action als vielmehr auf die Ermittlungen und Hintergründe zu legen. Dem Polizeiaspekt der Sektion 9 kommt in der TV-Serie also eine größere Bedeutung zu, was vor allem dem Charakter von Togusa zugute kommt. Auch den Tachikomas, die im Manga vor allem für den Comic Relief zuständig waren, kommt eine wesentlich größere Rolle zu und sie erhalten zusätzlich kleine Specials nach jeder Folge.

Ghost in the Shell - Stand Alone Complex Die einzelnen Episoden sind dadurch verhältnismäßig abwechslungsreich. Während einzelne Episoden (zum Beispiel die erste) sich eher stark an die Action des Kinofilms halten und auch einiges an Blut fließt, kommen andere Episoden praktisch ohne Feuergefechte oder zerstörte Cyborgs aus, erlauben dafür aber häufig tiefere Betrachtungen von Opfern und Tätern.

Die Zeichnungen und Animationen schaffen es zwar nicht ganz, zum Kinofilm aufzuschließen, kommen jedoch verdammt dicht dran. Man merkt den Zeichnungen zwar den Computereinsatz an, aber mit Ausnahme des Vorspanns halten sich erkennbare 3D-Rendersequenzen im Hintergrund. Da zum Glück Bandai Mastering und Produktion der DVDs übernommen hat, während Manga nur für den Vertrieb verantwortlich ist, können die DVDs diese Bildqualität auch entsprechend umsetzen. Das Bild ist praktisch frei von Masteringfehlern und weist eine anamorphe (16:9-optimierte) Abtastung auf.

Ghost in the Shell - Stand Alone Complex Der Soundtrack stammt von niemand Geringerem als KANNO Yôko, die sich hier allerdings vor allem an ihren älteren Werken orientiert. Die akustische Untermalung ist zwar immer der Stimmung angepasst, weist jedoch relativ wenige neue Elemente auf. Die japanische Synchronfassung war sogar in der Lage, für die meisten Darsteller von Sektion 9 die alten Sprecher des Kinofilms auch für die TV-Serie neu zu verpflichten. Bei den englischen Synchronsprechern gelang das zwar nur für die Sprecher von Bateau und Aramaki, doch dafür verpflichtete man relativ hochwertigen Ersatz. So ist Crispin Freeman dem alten Sprecher von Togusa deutlich überlegen und die neue Sprecherin von Major Kusanagi (bekannt als Nuriko in Fushigi Yûgi oder Shayla-Shayla in El Hazard) schafft es teilweise sogar, ähnlich zu klingen wie die Sprecherin des Kinofilms. Die Tachikomas werden unter anderem von der Sprecherin von Sasami aus Tenchi Muyo und der amerikanischen Stimme von Pai aus 3x3 Eyes gesprochen. Die englischen und japanischen Tonspuren liegen dabei jeweils in Dolby Digital 5.1 und in Prologic-kodierten Stereoabmischungen vor. Die DD 5.1-Abmischungen machen dabei einen besonders guten Eindruck, da von den erweiterten Möglichkeiten zwar kräftiger, aber niemals übertriebener Gebrauch gemacht wird.

Ghost in the Shell - Stand Alone Complex An Extras gibt es noch einige Interviews des japanischen Produktionsstabes, in denen man zum Beispiel auch erfährt, dass die TV-Serie in einer Parallelwelt spielt, damit man nicht mit dem Film und seinen Ergebnissen in Konflikt gerät.

Weniger imposant ist dagegen der Umfang der Limited Edition, die zum doppelten Preis einfach noch eine zweite DVD mit den Folgen der einfachen Fassung mit DTS-Tonspuren und eine zusätzliche Soundtrack-CD enthält.

Für Fans von Actionserien oder ernsthafteren Detektivgeschichten dürfte diese Mischung aus intelligenter Handlung und gelegentlichen Action-Szenen, gepaart mit einer sehr guten Bild- und Tonqualität, momentan kaum zu schlagen sein. Allerdings darf bezweifelt werden, dass sich der Griff zu den Limited Editions lohnt, nicht zuletzt, da die Extra-DVDs vereinzelt auch noch Tonprobleme aufweisen.

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Ghost in the Shell – Stand Alone Complex

   
Filmart: TV-Serie
Folgenzahl: 2x26 Folgen
Voraussichtlich 7 DVDs pro Staffel
Ländercode: 1
Herausgeber: Bandai/Manga Entertainment
Listenpreis: $29.95 pro DVD

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