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The Big O

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Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 23, Seite 23, Oktober 2001

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Roger Smith war einst Angehöriger der Polizei, doch inzwischen ist er der erfolgreichste Negotiator in Paradigm City. Das heißt, er versucht zum Beispiel in Entführungsfällen zu vermitteln, wie auch in seinem aktuellen Fall, wo er die Tochter eines Industriellen gegen das geforderte Lösegeld in Empfang nehmen soll.

Dorothy Doch erst zu spät bemerkt er, daß man ihm statt eines Menschen einen Androiden ausgeliefert hat. Doch wer baut so fortgeschrittene Maschinen? Und dann heißt es auch noch, daß der Industrielle niemals eine Tochter besaß...

So beginnt die 13teilige TV-Serie The Big O. Ort der Handlung ist die Stadt Paradigm City, deren Bewohner vor 40 Jahren jede Erinnerung verloren haben und die heute vom Konzern Paradigm kontrolliert wird. Doch immer wieder stoßen Menschen auf gewaltige Maschinen aus der Vergangenheit, die nach ihrer Aktivierung jede Menge Schaden anrichten. Die Polizei ist in solchen Fällen meist machtlos, doch in dieser Situation taucht häufig ein geheimnisvoller Riesenroboter auf, der als "Mega-Deus" bekannt ist und dabei jedoch häufig ebensoviel Schaden anrichtet wie die Maschinen, die er ausschaltet.

Roger Smith Held der Geschichte ist dabei Roger Smith, der vom Charakter und Design her ziemlich stark an Batman angelehnt wurde. So repräsentiert er für alle den wohlhabenden und etwas snobistisch eingestellten Negotiator, der sich seine Klientel mit spitzen Fingern aussucht. Doch schon seine große schwarze Limousine hat einige Extras aufzubieten. Nur wenn es hart auf hart kommt, springt er nicht in einem seltsamen Kostüm gekleidet durch die Gegend, sondern er ruft "Big O", was seine persönliche Bezeichnung für den Mega-Deus ist und den er mit Hilfe des vergessenen U-Bahn-Netzes an fast jeden beliebigen Ort der Stadt bringen kann.

Doch auch unser Mr. Cool könnte ohne Unterstützung wenig ausrichten. Da wäre zum einen sein treuer Butler Norman, der sich durch buchstäblich nichts aus der Ruhe bringen läßt und der auch noch in der größten Hektik nicht vergißt, wenn in der Küche etwas anbrennen könnte. Und dann hätten wir noch die Androidin Dorothy Wayneright, die Roger Smith zu Beginn als Industriellentochter untergeschoben wurde und die im weiteren Verlauf bei ihm als Haushaltshilfe einzieht. Sie dient ihm zum Beispiel mit ihrem Klavierspiel als Wecker, wenn Roger mal wieder verschlafen hat, womit sie ihn ein ums andere Mal immer wieder aus der Fassung bringt.

Roger und Angel Und dann gibt es noch eine seltsame Frau, die sich selbst Angel nennt und teilweise für Paradigm arbeitet, häufig aber auch auf eigene Rechnung versucht irgendwelche alten Datenbanken zu entdecken, um deren Inhalt zu verkaufen.

Die Charaktere erinnern dabei an andere bekannte Serien. So erinnert das Verhältnis zwischen Roger und Angel an das Verhältnis von Lupin und Fujiko aus Lupin III. Oder auch an Spike Spiegel und Faye Valentine aus Cowboy Bebop. Dorothy wiederum wurde von Data aus Star Trek - The Next Generation inspiriert. Roger selbst, die meisten Nebencharaktere, aber auch die Stadt Paradigm City könnten dabei vom Design her direkt aus der Batman- Zeichentrickserie stammen. Nur bei Angel, Dorothy und natürlich Big O gingen die Autoren eigene Wege.

Ähnlich wie bei Cowboy Bebop bauen die einzelnen Episoden häufig nicht direkt aufeinander auf (nur hier und da gibt es mal eine Doppelfolge), sondern die einzelnen Fälle sind zunächst mehr oder weniger voneinander unabhängig. Aber die Charaktere spielen sich immer besser aufeinander ein und der Zuschauer gewinnt langsam ein immer besseres Verständnis der Geschichte. Dabei lebt die Handlung zum einen von den Actionszenen von Big O, aber vor allem von den Interaktionen der Haupt- und Nebencharaktere, wobei nicht zuletzt das Verhältnis von Roger und Dorothy einiges an Zündstoff enthält.

Szene aus Episode 2 Da es diesen Titel nur auf DVD gibt, gehen Käufer, die sich bislang mit VHS-Kassetten begnügt haben, bei dieser Serie leer aus. Dafür lassen die DVDs aber auch keine Klagen aufkommen. Die Videoqualität ist makellos, genauso wie der recht gut gelungene Soundtrack.
Die Animationen sind dabei für eine Fernsehserie im oberen Bereich, und auch die englische Synchronfassung ist ausgesprochen gut umgesetzt. An Extras gibt es neben den gewohnten Openings, Endings und Entwurfszeichnungen außerdem ein Interview mit den Machern der Serie in schriftlicher Form, wobei man eine ganze Reihe über die Serie selbst und ihre Hintergründe erfahren kann.

Schade nur, daß die Serie ursprünglich auf 26 Episoden ausgelegt wurde und deshalb kurz vor dem eigentlichen Hauptkampf endet. Zum Glück wird dem Vernehmen nach in Japan bereits an einer Fortsetzung gearbeitet. Trotz allem ist The Big O eine recht interessante Serie, zu einem recht guten Preis.

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The Big O
TV-Serie in 13 Teilen
   
DVD 1: 4 Episoden, 100 Min.
DVD 2 - 4: je 3 Episoden, 75 Min.
Ländercode: 1
Listenpreis: je $24,98

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