Zehn Monate mußten die Fans warten. Zehn Monate nur Leere und Tristesse. Zehn Monate, in denen man sich mit „recyceltem“ und billigem Hentai über Wasser halten mußte. Doch nun hat das Warten ein Ende
Yotsubato!
Mangaka: Azuma Kiyohoko
Verlag: Mediaworks
Magazin: Dengeki Daioh (seit 03/2003)
Tankôbon: noch keine (vorr. Aug.)
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Azuma Kiyohikos neue Mangaserie Yotsubato! ist nun endlich erschienen. Seit der März-Ausgabe der Dengeki Daioh, die bereits am 21. Januar erschien, ist endlich wieder ein Fortsetzungsmanga des großen Yonkoma-Meisters (Yonkoma sind 4-Panel-Comicstrips) erschienen. Und es geht wieder drunter und drüber:
Yotsuba ist ein kleines Mädchen. Ein kleines Mädchen mit vier Zöpfen und grünen Haaren, das ein Denkmuster besitzt, welches für den durchschnittlichen Menschen nicht nachvollziehbar ist. Selbst ihr Vater, der junge, noch vornamenlose Herr Koiwai, bezeichnet sie als „seltsames Kind“.
Die Geschichte beginnt damit, daß Vater und Tochter am Tage des Beginns der Sommerferien in eine kleine, ruhige Vorstadtgegend ziehen, in direkter Nachbarschaft zur durchschnittlichen Mittelschicht-Familie Ayase. Als Yotsuba nach dem Einräumen der Möbel ausbüchst und sich die neue Gegend anschaut, trifft sie zuerst auf die jüngste Tochter der Nachbarsfamilie: die kleine Ena. Das kluge Mädchen trifft Yotsuba auf dem Spielplatz, weiß aber nicht so Recht, was sie mit der sich sehr merkwürdig verhaltenden Yotsuba anfangen soll. Als Yotsuba kurz darauf beim „Zikaden-Spielen“ die 16-jährige Fûka, die sich bereits mit Yotsubas Vater angefreundet hat und sie nun nach Hause bringen will, trifft, kommt es zu einem Mißverständnis (Yotsuba erinnert sich an die Regel, mit keiner fremden Person wegzugehen, da diese ganz bestimmt ganz „böse“ ist!) und eine kleine Jagd durch das halbe Viertel beginnt, bei dem zuerst Ena und dann schließlich Fûka ihr Fett abbekommen. Denn mit einer gezielten Kopfnuß „besiegt“ Asagi, die älteste der drei Schwestern, für Yotsuba die „böse Person“ Fûka.
Von da an wird das bisher durchschaubare, friedliche Leben der Ayase-Schwestern, besonders das von Fûka, nie mehr so sein wie früher. Zuerst ist es nur Yotsuba, die die drei Schwestern immer wieder in Verlegenheit und peinliche Situationen bringt, so dürfen sie z. B. unfreiwillige Babysitter für die kleine Yotsuba spielen. Doch auch ihre Freunde haben es in sich. Der über zwei Meter große Jumbo, der mit echtem Namen Takeda Takeshi heißt, entlockt jeder der Damen (einschließlich der Mutter) beim ersten Anblick ein „Ist der riesig!“.
Anders als der große Hit Azumanga Daioh ist Yatsubato! ein normaler Story-Manga. Die Charaktere erscheinen - trotz einiger seltsamer Charakterzüge - relativ „nomal“ im Vergleich zu Azumanga. Yotsuba selber ist eine Mischung aus dem Zuckergehalt von Chiyo-chan, dem Denkmuster von Ôsaka und der Lebendigkeit von Tomo. Noch ist unklar, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird, jedoch sind schon ein paar Fäden gesponnen. So wird man auf jeden Fall ein paar Liebesgeschichten erwarten können. Außerdem müssen noch einige Fragen beantwortet werden, wie z.B. wer dieser (diese?) mysteriöse „Yanda“ ist, von dem Koiwai und Jumbo ständig sprechen. Und überhaupt, wer oder was genau ist Yotsuba?
Kenner von Azumas Werken wissen, was sie erwarten wird. Denn neben den sympathischen Figuren darf man sich natürlich wieder an der typischen Azuma-Komik erfreuen: seinem Holzhammer-Humor, der nicht selten etwas unverständlich ist, aber trotzdem ungemein wirkungsvoll. Es ist unwahrscheinlich, daß er seinen vorigen Bestseller übertreffen wird, in jedem Fall kann man jedoch gespannt sein, auf was für neue Ideen der Mann kommt.
Fan-Yi
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