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Leseprobe der FUNime Nr. 28 (4/2002)

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Inhaltsverzeichnis
Editorial
The Candidate for Goddess
Steel Angel Kurumi − Ein paar Maids gefällig?
Full Metal Panic! − So einfach wie reale Politik
Gravitation − Shounen-Ai vom Feinsten?
Card Captor Sakura Artbook 1+2
(Niao) Fancia Graphics

Steel Angel Kurumi − Ein paar Maids gefällig?

Nachdem Pioneer bereits einige Zeit Hand Maid May im Angebot hat, zieht nun ADV Films mit Steel Angel Kurumi, ihrer ersten Maid-Serie, nach. Diese 24teilige TV-Serie spielt dabei ähnlich wie Sakura Wars in einer alternativen Vergangenheit, etwa in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, genauer in der Taisho Ära (1912-1926).

Steel Angel Kurumi - 01

Steel Angel Kurumi - 02

Steel Angel Kurumi - 03

Steel Angel Kurumi - 04

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Steel Angel Kurumi - 06

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Steel Angel Kurumi - 08

Steel Angel Kurumi

4 DVDs, à 90 Minuten (6 Folgen)
Ländercode: 1
Hersteller: ADV Films
Preis: $29.98

So verfügt das Militär schon über ferngesteuerte Mechs mit Kettenantrieb. Mittels fremdartiger Technologie ist es einem Wissenschaftler gelungen, perfekte menschenähnliche Roboter zu entwickeln, nur weiß er nicht, wie er diese Mechanismen in Gang setzen soll… Da verschlägt es den elfjährigen Nakahito durch eine Mutprobe in das Haus ebendieses Wissenschaftlers, wo er ein scheinbar schlafendes Mädchen findet, das nichts anderes als einer der Prototypen dieser Roboter ist. Durch einen Unfall wackelt plötzlich das ganze Haus, und es kommt zu einem unbeabsichtigten Kuß zwischen dem Mädchen und Nakahito. Doch genau dieses Ereignis erweckt den Roboter zum Leben. Sie nennt sich von nun an Kurumi und erkennt den jungen Nakahito als ihren alleinigen „Meister” an, für den sie alles tun würde, wobei sie eine gewaltige Kampfkraft an den Tag legt.

Die Serie ist nicht vollkommen ernst zu nehmen, sondern versteht sich selbst teilweise eher als Parodie, was nicht zuletzt durch die häufigen Wechsel in den Super-Deformed (SD)-Mode verdeutlicht wird. Neben zahlreichen In-Jokes lebt der Humor vor allem von den überdrehten Charakteren, allen voran natürlich Kurumi, die Nakahito mit ihrer Aktivität häufig überfordert. Dabei ist sie stellenweise geradezu kindlich naiv, während sie andererseits laufend versucht, Nakahito zu erklären wie sich ihr Meister zu verhalten hat. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird versucht, andere Steel Angels gegen Kurumi einzusetzen, die übrigens ein nicht weniger seltsames Verhalten an den Tag legen. Die eigentlichen Hintergründe der Geschichte werden jedoch erst im weiteren Verlauf der Serie offenbart.

Die zeichnerische wie auch die Animations-Qualität der jeweils etwas weniger als 15 Minuten langen Episoden ist dabei für eine TV-Serie ausgesprochen hoch, was natürlich auch den zahlreichen, kostengünstigen SD-Sequenzen zu verdanken ist. Auch die Musik und Soundeffektuntermalung ist für eine TV-Serie sehr gut, wobei wie üblich der japanische Soundtrack erheblich aggressiver abgemischt wurde als der amerikanische. Aufgrund zahlreicher sprachspezifischer Eigenarten von Kurumi ist die englische Synchronfassung allerdings etwas freier geworden als allgemein üblich, dennoch kommen ihre Eigenarten auch im Englischen sehr gut herüber. Insgesamt ist die englische Besetzung recht gut gewählt, wobei man in den USA dank der Verwendung von Claudia Black auch noch zahlreiche Farscape-Fans zu den Käufern dieser Serie zählen konnte.

Bei der DVD hat sich ADV Films wieder außerordentlich ins Zeug gelegt. Bis auf ein leichtes Kantenflimmern läßt das Bild − genauso wie der Ton − keine Klagen aufkommen. Es wurden nicht nur die nach dem Pokémon-Vorfall üblichen Epilepsie-Warnungen beibehalten, ADV Films hat sich auch bei den Extras besonders Mühe gegeben. So gibt es neben einem halbstündigen Special über die englischen Synchronsprecherinnen, den inzwischen üblichen Entwurfszeichnungen (wobei hier diesmal alle Anmerkungen ins Englische übersetzt wurden) und textfreien Opening und Ending-Szenen sowie erweiterter Episoden-Vorschauen auch noch einige recht informative Seiten über den historischen Hintergrund, die Religion der Nakahito angehört, sowie Anmerkungen des Übersetzers. Zusätzlich gibt es für Computerbesitzer noch eine PDF-Datei mit einem „Kurumi Fortune Teller”.

Alles in allem eine sehr gelungene Serie, die neben Maid-Fans auch sonst viele Freunde im Comedy-Bereich als Fans gewinnen dürfte. Zwar spielt wie bei allen Maid-Serien auch hier der Fan-Service eine große Rolle, doch die Comedy-Elemente können hier noch besser auftrumpfen. Im direkten Vergleich zu Hand Maid May würde sich Steel Angel Kurumi sowohl durch Zeichnungen und Soundtrack als auch durch einen wesentlich durchdachteren Humor absetzen.

Karsten

   

   
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