anime no tomodachi ...
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Leseprobe der FUNime Nr. 28 (4/2002)

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Inhaltsverzeichnis
Editorial
The Candidate for Goddess
Steel Angel Kurumi − Ein paar Maids gefällig?
Full Metal Panic! − So einfach wie reale Politik
Gravitation − Shounen-Ai vom Feinsten?
Card Captor Sakura Artbook 1+2
(Niao) Fancia Graphics

The Candidate for Goddess

„Halt’s Maul du penetrante Nervensäge”. Diesen Spruch eines der Charaktere zum Protagonisten sollte man sich zu eigen machen: Selten hat ein „Sympathieträger” so genervt…

Candidate for Goddess - 01

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Candidate for Goddess - 04

Candidate for Goddess - 05

Candidate for Goddess

13teilige Serie
Originalstory:Sugisaki Yukiru
Musik: Asakawa Tomoyuki
Regie: Hongou Mitsuru
Produktion: Bandai
Deutsche Fassung: OVA Films
Vertrieb: A.C.O.G.
Sprache: Japanisch mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln
Region Code: 2
Preis: 69,95 Euro

Dabei ist der erste Eindruck, den man von der deutschen DVD-Box erhält, gar nicht schlecht: drei DVDs mit 13 Episoden, nettes DVD-Design, das Coverbild noch einmal als Faltbild in der Verpackung, dazu Charaktere, denen man eine gewisse Anleihe an To Heart oder Steel Angel Kurumi nicht absprechen kann. Besonders ein Charakter wird so manchen Fan für sich gewinnen können, denn irgendwie scheint die halbe Welt auf Catgirls zu stehen.

Die DVDs selbst sind ordentlich gemastert, ein leichtes Kantenflimmern fällt nur bei genauester Betrachtung aus nächster Nähe auf. Der Stereo-Ton liegt in der japanischen Originalfassung auf der DVD, dazu gibt es zuschaltbare deutsche Untertitel, gelb, außerordentlich konturenscharf und gut lesbar. Alles in allem eine ordentlich gemachte DVD-Box. Außerdem erhält der geneigte Fan hier einen Anime, der sehr schnell den Weg von Japan nach Deutschland fand. Im Frühjahr diesen Jahres erschien erst die letzte Folge im Land der aufgehenden Sonne.

Doch trotzdem kommt die richtige Begeisterung nicht auf. Denn schon nach wenigen Minuten fällt auf, daß für diese Serie der Computer richtig schuften mußte. Dabei ist der Anime zweigeteilt: Renderorgien wechseln sich mit vergleichsweise lieblosen Animationen der 2D-Charaktere ab. Weltraumschlachten werden butterweich animiert, die „normalen” Charaktere dagegen einfach in die (gerenderten) Kulissen geklatscht.

Und beim Hauptcharakter, Zero, wünscht man sich spätestens nach der dritten Episode, er möge doch bitte ohne Schutzanzug in den Weltraum gehen! Natürlich kann man die Begeisterung von Zero, einen der ultimativen Mecha steuern zu dürfen, irgendwo noch nachvollziehen. Aber bei aller Begeisterung, etwas weniger Überdrehtheit hätte es sicherlich auch getan. So bricht er alle paar Minuten in Begeisterungsstürme aus, ist am Herumjammern, weil ihm wieder einmal in der Schwerelosigkeit speiübel wird und fängt regelmäßig lautstark mit einem seiner Rivalen einen Streit an. Nervig, absolut nervig! Noch dazu völlig überzogen dargestellt.

Wer zu diesem Zeitpunkt der Serie noch nicht ablehnend gegenüber steht, ist spätestens angesichts der dünnen Story geneigt, den Ausschalter zu betätigen: Die Menschheit kämpft verzweifelt um ihren letzten Planeten, Zion, der immer wieder von unbekannten Wesen, sogenannten Victims, angegriffen wird. Zur Verteidigung gibt es fünf „Ingrids”, Mechas, die von jungen Menschen gesteuert werden, die in einer Kadettenschule ausgebildet werden. Zu jedem Mecha gibt es einen Piloten, der durch einen Lotsen unterstützt wird.

Wer die Victims sind, warum sie immer wieder angreifen, bleibt die gesamte Serie über genauso unklar, wie die Ursprünge der „Ingrids” oder der Göttinnen und wer sie erschaffen hat. Die geheimnisvolle Bedeutung wird nicht geklärt. Leider werden auch die Charaktere nur oberflächlich beleuchtet. So bleiben viele Handlungsmotive unbekannt. Im Großen und Ganzen behandelt die 13teilige Serie die Ausbildung künftiger Piloten, ab und an aufgelockert durch ein paar Renderkämpfe.

Auf ein warum und wieso muß der Zuschauer leider verzichten. Im TV wurden dem Zuschauer mehr als 12 Folgen zum Glück nicht zugemutet. Danach, so scheint es, wurde auf die Produktion weiterer Teile verzichtet. Für den Videomarkt erschien nachträglich noch eine weitere Folge, die das abrupte Ende irgendwie weniger plötzlich gestalten sollte, ohne Aussicht auf Erfolg.

Schade, so ist diese Box nur eingefleischten Mechafans zu empfehlen.

Ron

   

   
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