Azumanga
Verlag: Pioneer
Code: PIRW-1023
ISBN: 4-8945-2222-5
Preis: ¥1.905
Azumanga Recycle
Verlag: Mediaworks
Label: Dengenki Comics
Code: DE-60-3
ISBN: 4-8402-1861-7
Preis: ¥850
Azumanga 2
Verlag: Pioneer
Code: PIRW-1028
ISBN: 4-89452-4953-C
Preis: ¥1.905
Azumanga Daiou
Verlag: Mediaworks
Label: Dengenki Comics
Code: DE-60-1, DE-60-2, DE-60-4
ISBN: 4-8402-1467-0, 4-8402-1691-6, 4-8402-1943-5
Preis: ¥680
|
Azumanga Daiou - Die Hauptcharaktere
Chiyo-chan - Ist ein Genie und geht deshalb schon mit 10 Jahren in die Oberschule;
zudem sind ihre Eltern auch noch steinreich. Sie ist jedoch keineswegs arrogant, sondern immer
freundlich, hilfsbereit und gibt sich in allem große Mühe. Sie hat aber auch noch viele
sehr kindliche Eigenschaften und wäre gern älter (und größer). Chiyo-chan ist
aber vor allem unglaublich niedlich!
Tomo - Ein unverbesserliches Großmaul; sieht sich selbst am liebsten als
tsukkomi (siehe Kasten: Manzai) und will immer alles am besten wissen und können. In
Wirklichkeit ist sie jedoch faul und tolpatschig und wird damit ironischerweise immer wieder mit
dämlichen Bemerkungen und Aktionen zum boke.
Osaka - Heißt eigentlich Ayumu, aber da sie aus Osaka kommt (und breitesten
Kansai-Dialekt spricht) wurde sie von Tomo umgetauft und taucht mittlerweile sogar in Klassenlisten
als "Osaka" auf. Sie ist, entgegen des Kansai-Stereotyps, eher still und zurückhaltend, nicht
sonderlich gut in der Schule und auch etwas tolpatschig, aber liebenswert.
Sakaki - Ist die größte und am besten gebaute Schülerin der Klasse, ein
As im Sport und hat dazu noch gute Noten. Allerdings ist sie ausgesprochen ruhig, ja fast abweisend,
was von manchen als bedrohlich, von anderen dagegen als unglaublich cool empfunden wird. Insgeheim
hat sie aber eine riesige Schwäche für alles niedliche, insbesondere Katzen - leider wird
diese Zuneigung von den Katzen nicht erwiedert
Yomi - Der Ruhepol der Clique, die "Normale", die ständig vergeblich versucht,
Tomo im Zaum zu halten (die beiden sind seit der Grundschule in der gleichen Klasse), und damit die
wirkliche Inhaberin der tsukkomi-Rolle. Sie ist gut in der Schule und im Sport, nur singen
kann sie nicht.
Yukari-sensei - Die Klassenlehrerin der Mädchen und, kurz gesagt, Tomo in
groß: verantwortungslos, faul und großmäulig. Den Stoff, den sie lehren soll,
beherrscht sie oft selber nicht richtig, und um beim Sportfest mit ihrer Klasse die ihrer Kollegin
zu schlagen ist ihr jedes Mittel recht. Doch irgendwie kann man ihr nichts übelnehmen, denn
eigentlich läßt sie ja nur dem uns allen bestens bekannten inneren Schweinehund freien
Lauf.
|
Sie folgen damit größtenteils der in Japan "yon-koma" genannten Tradition von in sich
abgeschlossenen Strips aus vier Panels (man denke an Klassiker wie die Peanuts oder
Garfield) und stammen allesamt aus der Feder von AZUMA Kyohiko. Mit seinen Azumanga
Artbooks (in Ermanglung eines besseren Ausdrucks; es handelt sich im Wesentlichen um Sammlungen der
Comicstrips) liegen sie nun endlich gesammelt vor und sind damit auch für westliche Fans besser
zugänglich, die aus Kostengründen sonst eher die US-Ausgaben bevorzugen. Ein großes
Hindernis ist da natürlich noch: Japanisch sollte man schon verstehen, auch wenn einige der
Witze ohne Worte auskommen. Immerhin sind die kurzen Geschichten nicht so ermüdend beim
Wörterbuch-unterstützten Lesen und man hat schnell Erfolgserlebnisse.
Azumanga 1 Dieses erste Artbook enthält etwas ältere Parodie-Strips ab 1996,
die meisten davon zu Tenchi Muyo, aber auch einige zu Pretty Sammy, El Hazard
und Battle Athletes sowie eine Crossover-Geschichte. Einige der Strips sind in Farbe, die
meisten Schwarzweiß. Eine Besonderheit: Das Artbook existiert in zwei Versionen, einer
teureren großformatigen Fassung, der auch eine 8 cm CD-ROM beiliegt, sowie einer "Recycle"-
Fassung, die in kleinerem Format und mit niedrigerer Papier- und Druckqualität weniger als die
Hälfte kostet. Inhaltlich gibt es keine großen Unterschiede, Besitzer der Billig-Ausgabe
müssen nur auf acht Seiten mit (zugegebenermaßen hübschen) Illustrationen und
Pioneer-Werbeanzeigen verzichten, sowie auf die CD, deren Inhalt (nur eine Handvoll
zusätzlicher Comicstrips) bis auf ein paar Skizzen und Releaseinformationen jedoch am Ende der
"Recycle"-Ausgabe einfach abgedruckt ist.
Azumanga 2 Beim zweiten Azumanga-Artbook handelt es sich eigentlich
eher um eine kleinformatige Box, die drei Hefte und eine CD-ROM enthält. Es dominiert das Heft
mit den neueren Parodiestrips (ab 1998), bei denen zu den im ersten Artbook veralberten Animeserien
noch Dual! und das Baseball-Videospiel Doki Doki Pretty League hinzukommen. Der Anteil
der farbigen Strips ist diesmal höher, fast 50%. Die beiden anderen Hefte enthalten kurze
Originalcomics: Ein Special zum Online-Manga Try! Try! Try!, der sich um ein
übermütiges kleines Mädchen dreht, und Wallaby, die Geschichte einer
Schülerin, deren bei einem Unfall umgekommener Mitschüler als sprechendes Plüschtier
aus dem Jenseits zurückkehrt - recht lustig, fast komplett in Farbe, und erstaunlicherweise in
westlicher Leserichtung! Die beiligende CD ist diesmal wesentlich gehaltvoller: Neben einer Menge
zusätzlicher Comicstrips (hauptsächlich zu Try! Try! Try! und Wallaby) sind
Illustrationen, Skizzen, ein Bildschirmschoner und Radiowerbespots enthalten.
Azumanga Daiou Mit Azumanga Daiou legte Azuma erstmals ein
längeres eigenes Werk vor, und soviel sei vorweg genommen: Es ist ein absoluter Hit geworden!
Seinen Stärken ist er dabei treu geblieben, es handelt sich also wiederum um yon-koma, diesmal
jedoch mit eigenem Setting und Charakteren. Ersteres ist eher unspektakulär: Eine völlig
normale japanische Oberschule, die durch totale Abwesenheit von außerirdischen, okkulten oder
kriminellen Ereignissen glänzt. Im Mittelpunkt der Geschichten steht eine Mädchenclique
mit ihren alltäglichen kleinen Freuden und Sorgen. Kaum zu glauben (und vielleicht in dem Alter
auch etwas unrealistisch): Romantische Verwicklungen gehören nicht dazu!
Nachdem damit 95% der üblichen Manga-Themen ausgeschaltet sind, so fragt
man sich nun: Was bleibt denn dann noch übrig? - Tja, es handelt sich eben um einen reinen Gag-
Manga, und die vielfältigen, allzu menschlichen Charaktere der Darstellerinnen (siehe Kasten)
liefern reichlich Stoff für urkomische Situationen, Mißverständnisse und
Verwicklungen. Etwas ungewöhnlich für einen yon-koma sind dabei die fortlaufenden
Elemente; oft ist ein Strip nur verständlich, wenn man bestimmte vorhergehende Geschichten
kennt. Auch schreitet die Zeit deutlich erkennbar voran, wodurch leider das Ende von Azumanga
Daiou klar absehbar ist: Die bisher erschienenen drei Bände umfassen bereits mehr als zwei
Jahre, und die Oberschule in Japan dauert nur drei
Der für Dezember angekündigte
Kinofilm zum Manga wird höchstwahrscheinlich nach einem dann wohl auch erschienenen vierten
Mangaband den Abschluß bilden.
Der Kinofilm macht deutlich, daß der Manga ausgesprochen beliebt und
erfolgreich ist, trotzdem ist er aber auch eine Art Geheimtip: Dengenki Daiou, das Manga-
Magazin in dem Azumanga Daiou erscheint, ist nämlich keines der großen Magazine
mit Millionenauflage, sondern richtet sich vor allem an Hardcore-Otakus mit Niedlichkeitsfetisch (es
enthält beispielsweise auch Manga von URUSHIHARA Satoshi). Leider hat das zur Folge, daß
auch die Tankoubon-Sammelbände nur in Spezialgeschäften wie Animate oder Manga
no Mori zu finden sind, und nicht in jedem Buchladen, wie es bei Manga aus den Mainstream-
Magazinen der Fall ist. Aber Azumanga Daiou hat durchaus das Zeug, auch außerhalb des
Ghettos der DiGi Charat-Jünger erfolgreich zu sein.
Michael B.
Background-Information: Manzai
Manzai ist der Name einer in Japan sehr bekannten und beliebten Tradition der Comedy. Es
handelt sich dabei um einen komischen Dialog mit festgelegten Rollen: Einer der beiden
manzaishi ist der boke, ein endloser Quell von Unsinn, Mißverständnissen
und Tolpatschigkeiten. Sein Partner, der tsukkomi, liefert die Stichworte, regt sich
über die Dummheiten des boke auf oder korrigiert ihn, doch er hat keine Chance:
Zielsicher gelangt dieser auch bei genauester Anleitung unweigerlich zu völlig falschen
Schlüssen, die oft aber auch einer gewissen Logik unterliegen und so die Absurditäten des
Alltags enthüllen.
Das Manzai hat seinen Ursprung in Osaka, und die meisten bekannten manzaishi stammen aus
der Kansai-Region, deren Bewohner ja generell als Spaßvögel gelten. Dies hat zur Folge,
daß Kansai-Dialekt und Manzai im Bewußtsein der Japaner eine fast untrennbare Einheit
bilden.
|
|
|
|
|