anime no tomodachi ...
...    

Leseprobe der FUNime Nr. 22

    ...

Editorial
Interview mit der Gesangsgruppe Miyu
Marco - The Movie
Saber Marionette J - Androiden mit Herz
Sen to Chihiro no Kamikakushi
Replicant - Die Garage Kits-Bibel
Shade
Garou - Mark of the Wolves
Natsumatsuri

Garou - Mark of the Wolves

1991 machte ein Prügelspiel Street Fighter 2 den Rang als bestes Beat´em Up streitig: Es handelte sich um Garou Densetsu, hier besser bekannter als Fatal Fury.

[pic #1]

[pic #2]

[pic #3]

Garou - Mark of the Wolves

System: Playstation 2
Genre: Action / Beat´em Up
Entwickler: SNK
Publisher: SNK
Erschienen: 3/2001 (Japan)

Das Spiel unterstützt die Memory Card und hat eine japanische Sprachausgabe mit englischem Text.

Der Versuch, Capcoms Klassiker die Krone abzunehmen, mißlang, da das Spiel für eine Konsole veröffentlicht wurde, die damals nicht unter 1000,- DM zu haben war, und die SNES- Umsetzung für Nintendos Hardware heruntergeregelt werden mußte. Deshalb fehlte auch der beliebte Zweispieler-Modus, in dem zu zweit gegen Computergegner gekämpft werden konnte. Leider war der erste Teil der Fatal Fury-Saga mit drei spielbaren Charakteren, nämlich den Wolves Terry Bogard, Joe Higashi und Andy Bogard, sowie einem Schlag- und Tritt-Button ohnehin nicht ganz konkurrenzfähig zu Street Fighter 2 - trotz zwei Kampfebenen und wechselnder Tageszeiten und Wetterbedingungen.

Jetzt, nach einigen Umsetzungen von Fatal Fury von der PC-Engine bis zum Mega Drive und inzwischen auch dem PC, geht es nun in die achte Runde, die man wohl als Neuanfang bezeichnen könnte. Sowohl Gameplay- als auch Storytechnisch hat sich einiges getan. So wurde auf das Line-Battle-Prinzip (die zweite Kampfebene, die es erlaubte in den Hintergrund zu wechseln) und den doppelten Lebensbalken aus Real Bout Fatal Fury 2 verzichtet. Neu sind dafür die „Just Defended“-Funktion und das TOP-System. Bei „Just Defended“ erhält der Spieler Energie wieder zurück, wenn er einen Angriff erst kurz vor dem Treffer abblockt und das TOP- System läßt ihn einen Teil seiner Energieleiste auswählen, währenddem Super Special Moves zur Verfügung stehen. So kann man dem Gegner bereits von Anfang an die überdimensionalen Feuerbälle entgegenschleudern oder erst, wenn man etwas oder gar tödlich angeschlagen ist.

Bei der Story hat man wesentlich größere Eingriffe vorgenommen. Terry Bogard hat nun endlich den Unterweltboß Geese Howard besiegt und ihn dabei getötet. Übrig bleibt Rock, der Sohn von Geese, der nun von Terry adoptiert wird. Zehn Jahre nach diesem Ereignis trifft bei Terry Bogard und einigen anderen eine Einladung von der Heinlein-Familie ein - eine Einladung zum neuesten Fatal Fury-Turnier, die man als Titelverteidiger natürlich nicht ablehnen kann.

Der auffälligste Unterschied ist neben dem Namenswechsel zur japanischen Bezeichnung wohl die Tatsache, daß von der alten Fatal Fury-Riege außer Terry niemand, aber wirklich niemand mehr dabei ist. Und der Lone Wolf hat sogar tatsächlich auf die rote Kappe, sein Markenzeichen schlechthin, verzichtet und eine neue Jacke angelegt. Dem alten Terry ist Rock Howard nachempfunden, der auch das Rising Tackle seines Adoptivvaters beherrscht. Komplett auf die alten Haudegen muß aber kein Fan verzichten, denn beispielsweise das koreanische Aushängeschild für Taekwondo, von Freunden auch Kim Khapwan genannt, schickt seine zwei Söhne ins Rennen: Kim Jae Hoon ist charakterlich und movetechnisch dem Vater ähnlicher als Kim Dong Hwang, der dafür mit abgewandelten Special Moves und einer nicht zu verachtenden Arroganz auffällt. Der Shiranui- Clan, bekannt durch die üppig ausgestattete Mai und Vorfahr Gen-An aus Samurai Showdown, ist durch den kleinen Ninja Hokutomaru vertreten, dem in bester Animemanier auch mal ein Autoreifen auf den Kopf fällt. Neuzugang Hotaru könnte ebenfalls in einem Anime zu Hause sein und überzeugt durch eine schöne Glockenturmstage. Marco Rodriguez alias Butt entstammt allerdings keinem der ehemaligen Fatal Fury-Kämpfer, sondern der legendären Kyokugenryu Karateschule aus Art of Fighting und erinnert somit wie der erste Endgegner Grant an Ryo bzw. Sakazaki Takuma /Mr.Karate. Doch fehlen mir ein wenig die Haßcharas wie beispielsweise Gen-An aus Samurai Showdown oder der chinesische Geschäftsmann aus Fatal Fury 2.

Aber auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Teile kann Garou begeistern. Zwar entgehen einem viele Anspielungen wie Andy Bogard und Shiranui Mai auf einer Bankwerbung im Hintergrund, jedoch überzeugen die malerischen Stages, die nun Last Blade-like mit einem kleinem Intro versehen wurden, auf ganzer Linie. Ob nun Militärbasis oder Barbaroi-Wasserfälle, man kann eigentlich nur einen Satz aus einem SNK-Forum im Internet zitieren: „Man sieht, daß bei SNK jede Stage ihren eigenen Designer hatte.“ Auch die Animationen, der Soundtrack und der Schwierigkeitsgrad können überzeugen. Erstklassige Arbeit, SNK!

Jedem Videospieler lege ich dieses Spiel ans Herz, denn es hat die Zutaten, die ein gutes Videogame ausmachen. Gut gestaltete Charaktere mit Hintergrundgeschichte, schönen Stages, gutem Sound und das Wichtigste: Atmosphäre und Spielspaß. Allerdings wird sich nicht jeder dieses 688-bit starke Modul leisten können. Kostete es bereits anfangs DM 700, sind heutzutage aufgrund geringer Stückzahlen Sammlerpreise von DM 1000 und höher zu zahlen, wenn man in den Besitz von MotW kommen will. Das Neo Geo hat schließlich den Ruf als Exotenkonsole zu verlieren… Preisgünstige Alternative sind die FF-Umsetzungen auf Saturn und Playstation oder SNK vs. Capcom für das Dreamcast. Letzteres ist zwar auch sehr gut, doch Garou ist noch etwas besser. Damit ist Mark of the Wolves also momentan das beste 2D Beat´em Up auf dem Markt. Doch sollte man nicht zwischen Teil 8 der FF-Reihe und SNK vs. Capcom wählen müssen, dann ist es eine Entscheidung zwischen „hervorragend“ und „erstklassig“.

Peter

   

   
...     home : archiv : FUNime : Leseprobe der FUNime Nr. 22 webmaster     ...