Dunkle Mächte lauern überall, Magie regiert die Welt, die Zukunft hat schon angefangen -
zumindest in den Geschichten von Akiyama Tamayo.
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Akiyama Tamayo, ein ehemaliges Mitglied von CLAMP, wirkte an Werken wie Cluster oder Mouryoukiden
mit. Die CLAMP-Zeichnerin merkt man ihr auch an. Ihre eigenen Werke erinnern sowohl vom
Charakterdesign als auch von der Erzählweise her an die von CLAMP, was vielleicht auch daran
liegt, daß Akiyama noch immer mit dem beliebten Zeichnerinnen-Team befreundet ist. Zu den
Zeichnungen des Manga ist also nichts weiter zu sagen - CLAMP-Freunde werden sie einfach phantastisch
finden.
Mit Shade erschien 1999 die erste Kompilation ihrer im Comics Ace Magazin veröffentlichten
Kurzgeschichten. Diese acht Kurzgeschichten sind jeweils einem Thema unterstellt. So handelt zum
Beispiel hoshi (Stern) von einem Jungen, der seinem Vater, einem Wissenschaftler, zu den
Sternen folgen will, während yume (Traum) von einem immer wiederkehrenden Traum
eines Jungen erzählt: Er sieht ein geheimnisvolles Mädchen, welches ihm sagt, sie
hätte schon immer auf ihn gewartet
Allen Geschichten gemein ist der mysteriöse Unterton, sei es in einer gruseligen
Horrorgeschichte oder in einer Science-fiction Lovestory; vom Alltagsleben handeln Akiyamas
Geschichten jedenfalls ganz und gar nicht. Das Paket runden dann noch zwei kleine SD-Geschichten ab,
man muß also keine Angst haben, nach der Lektüre völlig gefesselt zu bleiben.
Durch die gewählte Form sind die Geschichten natürlich zu kurz, um allzu viele Details zu
zeigen oder die Story weit zu entwickeln. Wer also eher auf Endloslegenden à la X fliegt, wird
sich für Shade kaum interessieren. Ansonsten ist es eine nette Lektüre für
zwischendurch. Die einzelnen Geschichten fesseln, solange sie dauern, und lösen dann sofort
ihren Griff; und so soll es auch sein. CLAMP-Fans haben den Manga schon längst im
Bücherregal liegen, aber auch alle anderen können mit diesem Buch nicht wirklich etwas
falsch machen. Als Vorspeise wird zudem, wie bei vielen Tankoubon üblich, ein aufklappbares
Farbposter serviert.
Zum Abschluß sei Shade besonders denen ans Herz gelegt, die Akiyama Tamayo noch nicht kennen,
denn durch diese Kurzstories bietet sich die seltene Gelegenheit, ihre Erzählweise in
verschiedenen Geschichten in nur einem Tankoubon kennenzulernen.
Daniela
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