Michael ist eine Katze
oder doch mehrere Katzen? Oder handelt es sich einfach um
verschiedene Aspekte eines bestimmten felinen Archetypus?
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Fragen über Fragen, die weder in dem ab 1985 in 8 Bänden erschienen Manga von
KOBAYASHI Makoto noch in der 1988 und 1989 ausgestrahlten Animeserie beantwortet
werden, denn die weitgehend unzusammenhängenden Kurzgeschichten sollen nur eins sein: komisch.
Und diese Aufgabe erfüllen sie bestens, so daß es den Leser nicht wirklich kümmert,
daß die Hauptfigur, ein rot getigerter Kater namens Michael, darin in mehreren Inkarnationen
vorkommt: einmal gehört er einem frisch verheirateten Paar, ein andermal einer allein lebenden
jungen Frau die noch vier andere Katzen hat, dann wieder einem Yakuza-Mitglied.
Aufgrund der Vielfältigkeit der Geschichten fällt es schwer, allgemeine Aussagen zu
machen, doch meist geht es um ganz normale Katzen und ihre Eigenheiten (und die ihrer Besitzer). Doch
es gibt auch Geschichten, die in einer "Katzenwelt" spielen, in der die Katzen wie Menschen leben,
sowie Parodien auf Bekanntes: Planet der Katzen, Auf der Flucht (die Fernsehserie, nicht der Film mit
Harrison Ford) oder Das Häßliche Kätzchen.
Die Qualität der Geschichten variiert, doch kaum einer, schon gar nicht jemand der selbst
Katzen besitzt, dürfte es schaffen, einen Band durchzulesen ohne oftmals laut aufzulachen,
angesichts der überspitzten, aber doch treffenden Darstellung kätzischer und menschlicher
Gewohnheiten. Urteil: uneingeschränkt empfehlenswert!
Der Manga ist zwar schon für Japanisch-Anfänger gut verständlich, aber leider in
Japan vergriffen und nur noch gebraucht zu bekommen. Eine englische Ausgabe existiert, ist aber
unvollständig. Um so besser, daß What's Michael noch im Laufe diesen Jahres auf Deutsch
erscheinen soll, und zwar bei Feest
Michael B.
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