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Leseprobe der FUNime Nr. 19

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Editorial
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Shuna no Tabi

Kaum einer, der diesen Band sieht, wird ihn nicht zuerst für einen Ableger von MIYAZAKI Hayao's Epos Kaze no Tani no Nausicaä halten.

Cover

Shuna no Tabi

©1983 MIYAZAKI Hayao
Verlag: Tokuma Shoten
Label: Animation Bunko
ISBN: 4-19-669510-8
Preis: ¥448 (ohne Steuern), ca. 9 DM

Zu ähnlich sind die Charakterdesigns und der Zeichenstil, ja ganze Szenen und Settings kommen einem bekannt vor. Doch auch viele Elemente aus dem Megaerfolg Mononoke Hime erkennt man wieder.

Das Rätsels Lösung offenbart sich dem des Japanischen Kundigen im Nachwort: Bei dem 1983 erschienenen Shuna no Tabi (Shuna's Reise) handelt es sich um eine Adaption eines tibetanischen Märchens namens Der Prinz, der zu einem Hund wurde. Miyazaki hatte diese Geschichte etwa 10 Jahre zuvor gelesen und war davon fasziniert. Eine animierte Fassung davon zu erstellen war seitdem sein Traum. Doch da er in der japanischen Animeindustrie keine Chance dafür sah, eine so einfache Geschichte umzusetzen, entstand stattdessen dieses kleine Juwel.

Der 150 Seiten dicke Band ist nicht leicht einzuordnen; es handelt sich um eine Mischung aus Manga, Kinderbuch und illustrierter Kurzgeschichte. Dominierendes Element sind zweifellos die wunderschönen, detaillierten Farbillustrationen auf jeder Seite, die im Stil den Covern des Nausicaä-Mangas ähneln. Teilweise sind sie in Panels unterteilt, und es gibt gelegentlich Sprechblasen, doch die Geschichte wird größtenteils durch normale Prosa (und natürlich die Bilder selbst) erzählt.

Fehlt noch was? Ach ja, die Handlung! Nun gut: Held der Geschichte ist Shuna, Prinz eines kleinen Königreichs in den Bergen. Sein Volk führt ein hartes Leben und muß oft hungern. Eines Tages findet Shuna einen im Sterben liegenden alten Mann. Dieser zeigt ihm einen Beutel, in dem sich große, goldene Körner befinden, die Shunas Volk viel besser ernähren könnten als das Getreide, daß sie bisher anpflanzen. Shuna macht sich auf den Weg, die Herkunft der goldenen Körner zu ergründen…

Fazit: Eine schöne Geschichte, graphisch beeindruckend umgesetzt, und animehistorisch ausgesprochen bedeutungsvoll. Wem die Werke Miyazakis gefallen, der sollte sich Shuna no Tabi nicht entgehen lassen.

Michael B.

   

   
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