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Leseprobe der FUNime Nr. 17

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Editorial
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Iria Vol.1 - Endlich Konkurrenz?

Iria ist eine angehende Kopfgeldjägerin und träumt davon, eines Tages mit ihrem Bruder als Team zur Tat schreiten zu können.

Iria Cover
 
Iria

Iria Vol.1 sub
Direktor: Amino Tetsuro
CharaDesign: Otonashi Ryunosuke
Visuals: Amemiya Keita
Musik: Yoshikawa Yoichiro
Story: Dojaga Gen, Amino Tetsuro
Scipt: Arakawa Nahurisa, Amino Tetsuro
Laufzeit: 60 Minuten
Preis: 39,95 DM
Hersteller: Anime Video
AV 00021

Nach langer Zeit der Dürre in der Anime-Wüste Deutschlands, welche nur von einer einzigen nicht besonders ergiebigen Oase mit Leben erfüllt wurde, stellt sich mit Anime Video in Deutschland nun ein neues Label dem hierzulande sehr kritischen Kunden. Als Einstieg in den deutschen Markt wählte die Firma die sechsteilige Iria OVA, wobei auf dem Tape die ersten beiden Folgen (Nubatama und Akashima) zu finden sind.

Diese OVA bildet die Vorgeschichte zu den beiden Iria-Real-Verfilmungen; die erstere dieser Verfilmungen geistert auch als Zeiram durch diverse deutsche Privat-Fernsehsender. Nun möglichst kurz zur Story (wir wollen ja nicht zuviel verraten und dem werten Leser womöglich den Spaß nehmen).

Da Iria nur Lehrling ist und ihre Lizenz noch auf sich warten läßt, wird sie, während sich ihr Bruder Glenn und sein Partner Bob auf ihre nächste Mission vorbereiten, zum Haushüten eingeteilt. Etwas, was unserem kleinen Hitzkopf nicht besonders schmeckt, und so ist es nicht verwunderlich, daß sie sich sofort an die Verfolgung von Glenn und Bob macht, als diese in Schwierigkeiten mit den lokalen Behörden geraten. Nachdem sie sich den beiden quasi ganz unschuldig als Begleitung aufgedrängt hat (wenn man den notwendigen Sprung in den Schweber der beiden, nachdem es eine Schießerei mit den Behördenrobotern gegeben hat, als unschuldiges Aufdrängen bezeichnen darf), wird sie in die Mission der beiden eingeweiht.

Sie sollen ein von Piraten geentertes Raumschiff finden und die Besatzung bergen. An Bord angekommen, finden sie allerdings ein grauenvolles Massaker vor, bei dem nur sehr wenige der Besatzung das Glück hatten zu überleben. Ist dies das Werk von Piraten, oder schleicht noch etwas viel Grauenvolleres durch die Gänge und Hallen des Schiffes?

Soweit der Appetizer zur Story. Die im Jahr 1994 entstandene OVA ist handwerklich sehr gut geraten, mit einem herrlich anzuhörenden Soundtrack und einer bestechenden Story ausgestattet und hat nicht zu Unrecht bei Helen McCarthy mit sehr, sehr gut abgeschnitten. Und wie gut ist die deutsche Umsetzung gelungen?

Die Untertitel sind weiß und von etwas größerer Höhe als üblich. Auch wenn mich die doch etwas extreme Größe stört, so wird es doch für das ungeübtere Auge leichter sein, dem Text zu folgen. Die Übersetzung ist mit leichten Mängeln in Ordnung, auch wenn man sich am Anfang wundert, warum Iria und ihre Freunde ständig als Ermittler bezeichnet werden, obwohl alle anderen mir bekannten Übersetzungen und auch der Orginaltext von Kopfgeldjägern sprechen. Auch wurden manche kurzen Ausrufe (z.B. Nani?) nicht untertitelt, so daß der des japanischen Unkundige doch etwas verliert. Es geht zwar nichts Wichtiges verloren, was das Verständnis der Story beeinträchtigen könnte, allerdings würde ich mir für das nächste Tape etwas mehr Sorgfalt wünschen. Allerdings wurde dankenswerterweise Opening- und Endingsong einmal in deutsch und einmal in japanisch untertitelt, etwas, was sonst in Deutschland bisher nicht unbedingt üblich war. Der zwischen Teil 1 und Teil 2 befindliche Teaser für den zweiten Teil wurde nicht übersetzt, was man in diesem Falle allerdings verschmerzen kann.

Besonders gefallen hat der Verzicht auf ein Macrovision-Kopier-Verfahren und der in Verbindung mit einem vernünftigen Tape erreichten guten Bild- und Tonqualität, welcher bei mir zu Hause sogar einen Hauch von Surround aus dem DSP zauberte. So sollte das aussehen, und nicht wie bei anderen Firmen, wo man ständig umtauscht!

Fazit: Wenn man auf SF-Action steht und zumindest einer Story mit etwas Tiefgang nicht gleich die rote Karte zeigt, sollte man Iria auf seine Wunschliste setzen. Und wenn man dann noch ein Faible für niedliche Kopfgeldjägerinnen hat, sollte man die OVA in der Liste ganz nach oben schieben.

Marcus B.

   

   
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