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Inhalt:
Fürst Hidetora Ichimonji will sein zusammengeraubtes Reich unter seinen
drei Söhnen Taro, Jiro und Saburo aufteilen. Im Gegensatz zu seinen
Brüdern redet Saburo seinem alten Vater nicht nach dem Mund. Erzürnt
verstößt Hidetora den einzigen Sohn, der ihn wirklich liebt.
Das Unheil nimmt seinen Lauf. Angestachelt von seiner rachsüchtigen
Frau demütigt Taro seinen greisen Vater. Auch Jiro will die ganze Macht
für sich... (Text: MDR)
Ausführlicherer Text:
Fürst Hidetora Ichimonji schickt sich an, sein zusammengeraubtes Reich
unter seinen drei Söhnen Taro, Jiro und Saburo aufzuteilen. Im Gegensatz
zu seinen beiden älteren Brüdern redet Saburo seinem alten Vater nicht
nach dem Mund. Erzürnt verstößt Hidetora daraufhin den einzigen Sohn,
der ihn wirklich liebt.
Schnell nimmt das Unheil seinen Lauf. Angestachelt von seiner
rachsüchtigen Frau Kaede, demütigt Taro seinen greisen Vater. Auch bei
Jiro findet dieser keine Zuflucht. Beide wollen die ganze Macht für sich.
Jiro lässt Taro hinterrücks töten und verfängt sich in den Intrigen
Kaedes, die ihn zwingt, sie nach Taros Ermordung zur Frau zu nehmen.
Hidetora verfällt dem Wahnsinn. Nur von seinem treuen Hofnarren Kyoami
begleitet, irrt er umher. Als Saburo dem Vater zu Hilfe eilt, trifft
auch ihn eine tödliche Kugel. Hidetora stirbt verzweifelt, das Reich
wird leichte Beute neuer Herren.
Akira Kurosawas monumentale Tragödie über die Selbstzerfleischung eines
Fürstenhauses verpflanzt Shakespeares „König Lear“ in das von Bürgerkriegen
zerrissene Japan des 16. Jahrhunderts. Das japanische Wort „Ran“ bedeutet
so viel wie Aufruhr, Umsturz, Wahnsinn und Chaos. Kurosawa gestaltet die
Tragödie als Beschwörung apokalyptischen Grauens, das sich die Menschen
selber bereiten: gleichnishaft zeigt das letzte Bild einen Blinden am Abgrund.
Vorausgegangen sind in dieser düsteren Geschichtsvision mörderische
Schlachtenszenen, in denen Kurosawa die Choreographie des Schreckens
mit einem riesigen Aufgebot an Komparsen, Spezialeffekten und Pyrotechnik
bis zum Äußersten treibt. Bestechend ist auch die Farbdramaturgie.
Kurosawa nutzte auch Elemente des No-Theaters, die auch in der Musik
anklingen. Bis für die Inszenierung der Landschaft, in der sich der
Untergang des Hauses Ichimonji vollzieht, demonstriert Kurosawa mit
„Ran“ vollendete Meisterschaft in der Beherrschung filmischer Mittel.
(Text: MDR)
Bemerkung: Der Film ist in Deutschland auch auf DVD erschienen.
Film-Daten
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Titel: |
Ran |
Originaltitel: |
Ran |
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Parabel, Japan 1984, 154 min, FSK 12 |
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Regie: |
Akira Kurosawa |
Buch: |
Akira Kurosawa, Hideo Oguni, Masato Ide |
Kamera: |
Takao Saito, Masaharu Ueda, Asakazu Nakai |
Musik: |
Toru Takemitsu |
Produzent: |
Serge Silberman, Masato Hara |
Vorlage: |
nach dem Bühnenstück King Lear von William Shakespear |
Darsteller: |
Großfürst Hidetora Ichimonji - Tatsuya Nakadai |
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Taro Ichimonji - Akira Terao |
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Jiro Ichimonji - Jinpachi Nezu |
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Saburo Ichimonji - Daisuke Ryu |
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Dame Kaede - Mieko Harada |
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Dame Sue - Yoshiko Miyazaki |
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Sendedaten: |
27.07.2002, 02:40 - 06:00, Kabel 1 |
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23.05.2005, 22:50 - 01:25, MDR |
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05.11.2007, 22:50 - 01:25, MDR |
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24.03.2008, 22:45 - 01:20, 3sat |
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15.09.2008, 22:50 - 01:25, MDR |
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09.06.2009, 22:50 - 01:25, RBB |
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02.04.2011, 20:15 - 22:50, 3sat |
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17.07.2012, 22:05 - 00:35, zdf.kultur |
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18.07.2012, 00:50 - 03:25, zdf.kultur |
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03.08.2012, 01:15 - 04:00, zdf.kultur |
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26.12.2012, 22:15 - 00:50, 3sat |
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23.12.2014, 00:25 - 02:55, Servus TV |
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25.04.2016, 22:10 - 00:45, arte |
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