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Inhalt:
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schlagen die Amerikaner gegen die
Japaner zurück. Im Frühjahr 1945, vor dem finalen Abwurf der Atombomben
auf Hiroshima und Nagasaki, verwüstet die US-Luftwaffe weite Teile
Japans mit Brandbomben. Diese treffen auch die zivilen Gebiete und
richten Verheerungen unter der Zivilbevölkerung an. Der 14-jährige Seita
und seine vierjährige Schwester Setsuko irren durch das verwüstete Kobe
und suchen ihre Mutter. Verzweifelt suchen sie nach Nahrung und Wärme.
Als sie erkennen müssen, dass die Mutter den letzten Bombenangriff nicht
überlebt hat, suchen sie Zuflucht bei einer Tante. Diese nimmt die Kinder
widerwillig auf. Bei der Aufteilung der Essensrationen bevorzugt sie ihre
eigene Tochter, da diese als Arbeiterin dem Land diene. Seita und Setsuko
ziehen schliesslich weiter und versuchen ihr Glück in der Natur. Hier
freut sich Setsuko an den tanzenden Glühwürmchen. Diese verkörpern der
japanischen Tradition gemäss Flüchtigkeit, Vergänglichkeit und Traurigkeit.
Und so muss denn auch Seita erkennen, dass seiner kleinen Schwester kein
langes Leben beschieden ist.
„Anime“, das Trickfilm-Pendant zu den japanischen „Manga“-Comics,
sind hierzulande nur einem recht kleinen Kreis von Insidern bekannt.
Die meisten Werke, die in den internationalen Verleih gelangen, darunter
auch diverse TV-Serien, sind dem Science-fiction- und Action-Genre
zuzuordnen. Die Kunstform ist aber weitaus vielseitiger, als Kult-Hits
wie Akira und
Ghost in the Shell
vermuten liessen. Dass der
Zeichentrickfilm auch imstande ist, eine unspektakulär realistische
Tragödie zu erzählen, beweist etwa Hotaru no Haka, deutsch Das Grab
der Leuchtkäfer bzw. Die letzten Glühwürmchen.
Der 1930 geborene japanische Autor Akiyuki Nosaka wurde 1967 für seine halbautobiographische
Geschichte Hotaru no Haka mit dem Naoki-Preis ausgezeichnet. Nosaka
geniesst in Japan einen Ruf als Enfant terrible, da er sich neben seiner
schriftstellerischen Tätigkeit auch mit Satire, Politik und Erotik befasst
hat. Für die Anime-Adaption seiner Novelle zeichnet Isao Takahata - neben
Hayao Miyazaki, dem Schöpfer von Erfolgen wie
Prinzessin Mononoke
und „Spirited Away“ - der andere führende Kopf des renommierten
Animationsstudios Ghibli. Takahata schuf unter anderem 1974 die bekannte
Heidi-Trickfilmserie.
Hotaru no Haka wurde 1995 am Chicago
International Children’s Festival preisgekrönt und erntete auch bei
seiner Aufführung in Schweizer Kinos das Lob der Kritik.
(Text: SF 1)
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Film-Daten
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Originaltitel: |
Hotaru no Haka |
Regie: |
Isao Takahata |
Drehbuch: |
Isao Takahata, nach einer Novelle von Akiyuki Nosaka |
Character Design: |
Yoshifumo Kondo |
Musik: |
Yoshio Mamiya |
Kamera: |
Fumi Yamamoto |
Produktionsjahr: |
Japan 1988 |
Laufzeit: |
85 min, deutsch synchronisierte Fassung |
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Sendedaten: |
Montag, 12.06.2000, 20:45 - 22:10 Uhr, arte |
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Sonntag, 18.06.2000, 01:20 - 02:45 Uhr, arte |
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Freitag, 30.06.2000, 01:05 - 02:30 Uhr, arte |
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Sonntag, 17.06.2001, 20:40 - 22:10 Uhr, arte |
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Sonntag, 24.06.2001, 01:20 - 02:45 Uhr, arte |
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Samstag, 07.07.2001, 01:25 - 02:50 Uhr, arte |
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Donnerstag, 21.11.2002, 23:20 - 00:50 Uhr, Schweiz 1 |
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Dienstag, 26.11.2002, 01:05 - 02:35 Uhr, Schweiz 1 |
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Mittwoch, 11.05.2005, 14:00 - 15:25 Uhr, Schweiz 2 |
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Samstag, 04.05.2013, 22:20 - 23:45 Uhr, 3sat |
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Samstag, 21.09.2013, 22:40 - 00:05 Uhr, zdf.kultur |
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Sonntag, 22.09.2013, 00:05 - 01:30 Uhr, zdf.kultur |
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Dienstag, 02.12.2014, 21:30 - 22:55 Uhr, zdf.kultur |
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Mittwoch, 03.12.2014, 00:30 - 01:55 Uhr, zdf.kultur |
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Donnerstag, 30.04.2015, 22:25 - 23:50 Uhr, 3sat |
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Mittwoch, 06.05.2015, 22:35 - 00:00 Uhr, arte |
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Mittwoch, 27.05.2015, 14:00 - 15:25 Uhr, arte |
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Dienstag, 08.12.2015, 20:15 - 21:40 Uhr, zdf.kultur |
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Dienstag, 08.12.2015, 23:35 - 01:00 Uhr, zdf.kultur |
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Dienstag, 09.02.2016, 21:25 - 22:50 Uhr, zdf.kultur |
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Mittwoch, 10.02.2016, 01:15 - 02:45 Uhr, zdf.kultur |
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